Premierenfilm

Milla Meets Moses (Babyteeth)

AU 2019, 118 min, DCP, E/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Shannon Murphy
Darst.: Eliza Scanlen, Toby Wallace, Essie Davis, Ben Mendelsohn, Emily Barclay, Michelle Lotters, Zack Grech, Georgina Symes, Eugene Gilfedder, Charles Grounds u.a.

Die 15-jährige Schülerin Milla trifft den total bekifften Gammler und Gelegenheitsdealer Moses – bei ihrer ersten Begegnung auf dem Bahnsteig wird sie buchstäblich von ihm umgehauen. Die krebskranke Milla ist sofort fasziniert von Moses und lädt ihn zu sich nach Hause ein, um ihn ihren Eltern vorzustellen. Ihre Mutter Anna war einst Konzertpianistin, der Vater Henry gibt den legeren Psychiater, beide sind sie nicht begeistert von Millas neuem Freund. Als sie realisieren, dass ihre kranke Tochter durch ihn neue Lebensenergie entwickelt, nehmen sie ihn trotz ihrer Bedenken bei sich auf – und werden dadurch mit ihren eigenen Problemen konfrontiert. «Milla Meets Moses», das aussergewöhnliche Spielfilmdebüt der australischen Regisseurin Shannon Murphy, dessen Drehbuch auf dem gleichnamigen Theaterstück der Autorin und Schauspielerin Rita Kalnejais basiert, feierte seine Weltpremiere 2019 bei den Filmfestspielen in Venedig im Rennen um den Goldenen Löwen. Toby Wallace wurde für seine Darstellung des Moses mit dem Preis für den besten Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Diesen Preis hätte auch die geniale Eliza Scanlen («Little Women») verdient, so intensiv und gewagt ist ihre Verkörperung der aufmüpfigen Krebspatientin. Regisseurin Shannon Murphy zeichnet sich mit «Milla Meets Moses» als grosse Humanistin mit viel Verständnis für ihre Filmfiguren aus, die alle ihren eigenen Weg suchen, um mit Millas Krankheit umzugehen und dabei immer wieder nachvollziehbar scheitern dürfen. Zärtlich und einfühlsam beobachtet die Regisseurin, wie diese seltsam neurotische Familie langsam zusammenkommt und gemeinsam Trost findet. Beatrice Behn schreibt auf kino-zeit.de: «Was ‹Milla Meets Moses› zu einem wirklich guten Film macht, ist seine Haltung. Es geht vor allem um Menschen und ihre Beziehungen untereinander. (…) Hinzu kommt, dass Murphys Film in seiner Art, Ton und Ästhetik keinerlei Zeit verliert, sich als ein ganz eigenes Werk mit eigenen Regeln zu präsentieren, ganz so, wie seine Hauptfigur es tut. (…) Der Krebs ist nicht der Mittelpunkt, sondern der Katalysator, der jedem dazu verhilft, die Dinge jetzt und nicht später anzugehen. Genau das macht das Werk so wichtig und umwerfend.»

 

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