Premierenfilm

A Hidden Life

DE/US 2019, 173 min, DCP, O/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Terrence Malick
Darst.: August Diehl, Valerie Pachner, Maria Simon, Karin Neuhäuser, Tobias Moretti, Ulrich Matthes, Matthias Schoenaerts, Franz Rogowski, Bruno Ganz, Martin Wuttke u.a.

Der Bauer Franz Jägerstätter lebt mit Ehefrau Franziska und drei kleinen Töchtern auf einem Hof im oberösterreichischen Dorf St.Radegund. Das trotz harter Arbeit glückliche Leben endet, als der gläubige Katholik Franz 1940 ins Militär muss. Zwar folgt er der Einberufung, aber den Treueeid auf Hitler verweigert er. Seine regimefeindliche Gesinnung ist nun bekannt. Als er in den Krieg eingezogen wird, verweigert er den Dienst, wird verhaftet und nach Berlin ins Gefängnis gebracht. Basierend auf der Biografie Jägerstätters, der 1943 in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg wegen «Wehrkraftzersetzung» hingerichtet wurde, zeichnet Terrence Malick die letzten Jahre eines einfachen Mannes nach, der im Einklang mit seinem Glauben als Widerstandskämpfer in den Tod geht. Waren Malicks letzte Filme, etwa «Voyage of Time» (2016) oder «Song to Song» (2017), eher New-Age-geschwängerte Bilderorgien als kohärent erzähltes Kino, ist «A Hidden Life» ein Werk von überwältigender Schönheit und transzendenter Tiefe über Menschen, die in finsterster Zeit ihre Menschlichkeit bewahrten. Denn nicht nur der von August Diehl kongenial verkörperte Franz Jägerstätter, sondern auch seine Frau Franziska leistete Widerstand gegen die Nazis. Die Österreicherin Valerie Pachner, bei uns bisher nur durch eine kleine Rolle in Maria Schraders «Vor der Morgenröte» und als Protagonistin in «Egon Schiele: Tod und Mädchen» bekannt, spielt diese couragierte Frau brennend intensiv und steht ihrem Filmpartner in nichts nach. Neben dem die drei Filmstunden spielend tragenden Protagonistenpaar versammelt «A Hidden Life» bekannte Schauspieler aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, etwa Karl Markovics, Franz Rogowski oder Joel Basman. Vor allem aber ist er das Vermächtnis zweier der grössten europäischen Schauspieler: Bruno Ganz und Michael Nyqvist haben hier ihre letzten Auftritte. Während Bruno Ganz als Nazirichter nur einen Kurzauftritt hat, bei dem noch einmal seine ganze Genialität zum Ausdruck kommt, ist der Part des 2017 verstorbenen Schweden Michael Nyqvist als opportunistischer Bischof umfangreicher. Peter Debruge schreibt in Variety: «Seit dem Palme-d’Or-Gewinner ‹The Tree of Life› ist das Malicks bester Film.»

 

Reservieren:

Trailer