Dialogues d'amour: Éric Rohmer

Conte d’été

FR 1996, 113 min, DCP, F/d, ohne Altersbeschränkung
Regie: Éric Rohmer
Darst.: Melvil Poupaud, Amanda Langlet, Gwenaëlle Simon, Aurelia Nolin, Aimé Lefèvre, Alain Guellaff, Evelyne Lahana, Yves Guérin, Franck Cabot u.a.

Ein Sommer am Strand von Dinard in der Bretagne, Mitte Juli: Der schüchterne Gaspard hat gerade sein Mathematikstudium abgeschlossen und verbringt hier seine Ferien, in der Hoffnung seine Freundin Léna zu treffen, mit der er lose verabredet ist. Diese ist noch mit ihrer Schwester in Spanien unterwegs und will sich melden, sobald sie ankommt. Während er wartet, freundet er sich mit der Studentin Margot an, die im Restaurant ihrer Tante jobbt und behauptet, ebenfalls einen Freund auf Reisen zu haben. Auf langen Spaziergängen klagt er ihr sein Leid über die launenhafte Léna und die Liebe im Allgemeinen. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, versucht sie ihn mit der temperamentvollen Solène zu verkuppeln, die offenbar ein Auge auf Gaspard geworfen hat. Doch just als er beschliesst, sich auf Solène einzulassen und nicht mehr auf Léna zu warten, taucht diese doch noch auf. Zu allem Überfluss muss sich der begehrte junge Mann nun eingestehen, dass er auch für Margot Gefühle entwickelt hat. Die Verwirrung ist komplett und der gesamte Sommer destilliert zu einer vagen, unerfüllten Sehnsucht. Mit dem dritten Teil seiner «Contes des quatre saisons» zeichnet Éric Rohmer eine feinsinnige und amüsante Studie über die jugendliche Suche nach Freiheit und Glück. Hans Jörg Marsilius schreibt im film-dienst: «Manisch ängstlich, etwas zu verpassen, und damit unfähig, seine Gefühle auch nur einigermassen zu kontrollieren, lügt Gaspard sich von einem Rendezvous zum nächsten, redet sich Liebe ein, wo längst schon die Furcht vor dem Stehengelassenwerden überwiegt. Rohmer gelingt es einmal mehr, die Gedanken an eine Inszenierung der Gespräche und Begegnungen beim Zuschauer ganz zu unterdrücken. Alle Szenen wirken unmittelbar, fast dokumentarisch. Schnörkellos und mit ökonomischsten filmsprachlichen Mitteln realisiert (auch auf ausserszenische Musik verzichtet Rohmer), verlässt sich der Film ganz auf seine ausgezeichnete junge Darsteller-Crew.»

 

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