Amazing Grace

High Noon

US 1952, 85 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Fred Zinnemann
Darst.: Gary Cooper, Grace Kelly, Thomas Mitchell, Lloyd Bridges, Katy Jurado, Otto Kruger, Lon Chaney Jr., Harry Morgan, Lee Van Cleef, Ian MacDonald u.a.

Marshal Will Kane war jahrelang Garant für Ruhe und Ordnung in der Provinzstadt Headleyville. Nun hat er seiner jungen Frau Amy zuliebe, die als Quäkerin jegliche Gewalt ablehnt, sein Amt niedergelegt. Am Tag der Hochzeit will er die Stadt verlassen und mit ihr ein neues Leben anfangen. Doch kaum ist die Trauung vollzogen, erreicht ihn die Nachricht, dass der Bandit Frank Miller, den er vor Jahren hinter Gitter brachte, mit dem 12-Uhr-Zug in Headleyville ankommt. Miller wurde begnadigt und sinnt auf Rache; drei seiner Freunde erwarten ihn bereits am Bahnhof. Kane will sich dem Kampf stellen und macht sich auf die Suche nach Freiwilligen, doch die Stadtbewohner verweigern ihm ihre Unterstützung. «High Noon» ist ein von Regisseur Fred Zinnemann formal und inhaltlich unkonventionell inszenierter Western. Die Einheit von Filmzeit und Realzeit wird als Spannungssteigerung genutzt, so sind Kanes Vorbereitungen auch ein Kampf gegen die Zeit. Immer wieder lenkt die Kamera den Blick auf eine Uhr, die unbarmherzig das Fortschreiten der Zeit anzeigt und zugleich der Dramaturgie ihren strengen Rhythmus gibt. Gedreht wurde der Film im dokumentarischen Bildstil einer alten Wochenschau, wodurch er zu einem über das Genre hinausweisenden Werk wird. «High Noon» war ein grosser Erfolg beim Publikum und an den Kinokassen und wurde mit vier Oscars ausgezeichnet. Einen davon – seinen zweiten – erhielt der 51-jährige Gary Cooper für seine eindringliche Darstellung. Für die junge Grace Kelly war es der Anfang ihrer steilen, aber kurzen Karriere. Im Lexikon des Internationalen Films ist zu lesen: «Zinnemanns ‹psychologischer› Western bereicherte das Genre nicht nur um neue dramaturgische Raffinessen (…) und um den damals noch ungewohnten Typus des ‹gebrochenen› Helden, der an seinem Auftrag zweifelt, sondern verschärfte auch die moralischen Aspekte der Fabel. Über seinen filmhistorischen Wert hinaus stellt der populärste und meistausgezeichnete Film der 1950er-Jahre eine bittere Abrechnung mit der McCarthy-Ära dar. Der Drehbuchautor Carl Foreman war 1951 auf die ‹Schwarze Liste› des Kommunistenjägers geraten und hat in dem Stoff eigene Erfahrungen verarbeitet.»

 

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