Premierenfilm

Les hirondelles de Kaboul

FR/LU/CH 2019, 81 min, DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Zabou Breitman, Eléa Gobbé-Mévellec
Mit den Stimmen von: Simon Abkarian, Zita Hanrot, Swann Arlaud, Hiam Abbass, Jean-Claude Deret, Sébastien Pouderoux, Serge Bagdassarian, Michel Jonasz u.a.

Sommer 1998 in Kabul während der Taliban-Herrschaft. Mohsen und Zunaira sind ein modernes und idealistisches Paar; er war Lehrer, sie Künstlerin. Beide versuchen, wenigstens in ihren eigenen vier Wänden ein normales Leben zu führen. Zunaira verbringt deshalb die meiste Zeit zu Hause, malend und Musik hörend. Sie muss es heimlich tun, denn seit der Machtergreifung der Taliban sind Kunst und Musik verboten, auch die Kinos und Theater sind geschlossen. Währenddessen streift Mohsen durch die Stadt und steht immer wieder vor den Trümmern der Universität, die er einst besuchte. Dort trifft er auf seinen ehemaligen Professor, der ihm und Zunaira eine Lehrtätigkeit in seiner geheim geführten Schule anbietet. Doch bevor die beiden darüber sprechen können, geschieht ein Unglück, das die ganze Situation schlagartig verändert und das Schicksal von Mohsen und Zunaira mit dem eines älteren Paares verknüpft: Atiq, dem Wärter des Frauengefängnisses, und seiner schwerkranken Frau Mussarat. «Les hirondelles de Kaboul» basiert auf dem gleichnamigen Roman von Yasmina Khadra, Pseudonym des algerischen Autors und Ex-Offiziers Mohammed Moulessehoul. Zabou Breitman, die sich in den letzten zwanzig Jahren einen Namen als routinierte Spielfilmregisseurin und Schauspielerin gemacht hat, drehte ihren ersten Animationsfilm zunächst mit realen Darstellern. Deren Mimik und Gesten hat die junge Animationszeichnerin Éléa Gobbé-Mévellec, die u.a. bei «Le chat du rabbin» von Joann Sfar mitgearbeitet hat, zeichnerisch neu interpretiert und erreicht dadurch eine grössere Lebendigkeit der Figuren als durch das sonst übliche Rotoskopie-Verfahren. «Das Auffälligste am Film ist die Bildsprache», schreibt Christian Gasser im Filmbulletin. «Die leicht anmutenden, lichtdurchfluteten Aquarellbilder mit den warmen Pastellfarben stehen in spannungsvollem Kontrast zur Schwere der Geschichte.» Der Film hat das Publikum bereits bei der Uraufführung in Cannes verzaubert, nun ist er in der Kategorie «Bester Animationsfilm» für den Europäischen Filmpreis nominiert.

 

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