Architektur im Film

Precise Poetry: Lina Bo Bardi's Architecture

DE/AT/BR 2014, 53 min, Digital HD, O/d, ohne Altersbeschränkung
Regie: Belinda Rukschcio
Mitw.: Ivani di Grazia Costa, Marcelo Carvalho Ferraz, André Vainer, José «Zé» Celso Martinez Corrêa, Renato Anelli u.a.

Die italienisch-brasilianische Architektin Lina Bo Bardi (1914–1992) zählt mit ihren Bauten, Möbeln, theoretischen Schriften, Bühnenentwürfen und Ausstellungskonzepten zu den wichtigsten Architekten und Designern des 20. Jahrhunderts, wobei ihr internationaler Rang und ihre Bedeutung erst in den letzten Jahren erkannt wurden. In den 1930er-Jahren studierte sie Architektur in Rom und «floh» nach dem Studienabschluss ins liberalere Mailand, wo die begabte Zeichnerin zunächst als Illustratorin für Modezeitschriften und später für die vom Architekten Gio Ponti herausgegebenen Zeitschriften Domus und Lo Stile arbeitete. Mit ihrem Mann, dem Kunsthändler und Publizisten Pietro Maria Bardi, emigrierte sie 1946 nach Brasilien, wo sie die Impulse der Internationalen Moderne aufnahm, aber auf eigene Weise verarbeitete. 1951 baute sie am Stadtrand von São Paulo ein Wohnhaus für sich und ihren Mann, die Casa de Vidro. 1968 wurde im Beisein von Queen Elizabeth II. das spektakuläre Museu de Arte de São Paulo (MASP) im Zentrum der Stadt eröffnet. Eines ihrer grössten Projekte ist die SESC – Fabrica de Pompeia, ein Kultur- und Sportzentrum auf einem ehemaligen Fabrikgelände im Arbeiterviertel der Stadt (1977–1986). Für den innovativen und politisch aktiven Regisseur José «Zé» Celso Martinez Corrêa, mit dem sie sich auch an politischen Aktionen beteiligte, baute sie das von ihm mitbegründete Teatro Oficina wieder auf, das nach einem Brand zerstört worden war. «Schlichtheit und Klarheit» waren ihre Prinzipien, dazu eine durch architektonische Präzision erreichte Poesie. Auch die Regisseurin Belinda Rukschcio ist Architektin. Ihre filmische Reise zu Lina Bo Bardis Bauten in São Paulo und Salvador da Bahia versucht auch die Frage zu beantworten, was von einer Person bleibt im Werk, das sie hinterlässt.

 

Die Architektin und Autorin Sabine von Fischer führt am 17. März in den Film ein. Die Architekturfilmreihe findet in Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz statt.

 

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