Bonjour Paris!

Synonymes

FR/IL/DE 2019, 123 min, DCP, O/d
Regie: Nadav Lapid
Darst.: Tom Mercier, Quentin Dolmaire, Louise Chevillotte, Uria Hayik, Olivier Loustau, Yehuda Almagor, Gaya Von Schwarze, Gal Amitai, Idan Ashkenazi u.a.

Der junge Israeli Yoav hat seinem Land den Rücken gekehrt und möchte in Paris ein neues Leben beginnen. Seine Ankunft in der französischen Hauptstadt verläuft allerdings alles andere als ideal. In dem geräumigen Apartment, wo er die Nacht über bleiben will, wird er beim Duschen ausgeraubt. Nackt muss er an den anderen Wohnungstüren klingeln, bis er schliesslich von Émile und Caroline, einem offenbar vermögenden jungen Paar, gerettet wird. Er ist Schriftsteller, sie Flötistin in einem Orchester – und die beiden freunden sich rasch mit dem seltsamen jungen Mann an. Sie erfahren von ihm, dass er nach dem Militärdienst mit seinem Land so radikal gebrochen hat, dass er kein Hebräisch mehr spricht, sondern sich nur noch mittels eines Synonymwörterbuchs auf Französisch verständigt. Fortan lebt er in einer winzigen Wohnung, ernährt sich ausschliesslich von den billigsten Spaghetti und will nur noch eines: seine Vergangenheit abschütteln. Doch das ist gar nicht so einfach, denn zum einen ist da die Botschaft, die er regelmässig besuchen muss, und zum anderen verläuft der Test zur Erlangung der französischen Staatsbürgerschaft ganz anders, als er sich das vorgestellt hat. Der israelische Regisseur Nadav Lapid gewann mit seiner bissig-absurden Geschichte um Migration und Identität im vergangenen Februar so überraschend wie verdient den Goldenen Bären an der Berlinale. Bereits 2011 hatte der 1975 in Tel Aviv geborene Cineast mit seinem dritten Spielfilm «Policeman» in Locarno den Spezialpreis der Jury gewonnen; sein darauffolgender Film «The Kindergarten Teacher» (2014) erlebte kürzlich ein Remake mit Maggie Gyllenhaal in der Hauptrolle und lief auch im Kinok. Matthias Lerf schrieb in der SonntagsZeitung: «Das ist der bisher frechste, hintersinnigste Film im Jahr 2019. (…) Nadav Lapid, der hier eigene Erfahrungen verarbeitet, als er zu Beginn der 2000er-Jahre nach Paris aufgebrochen war, hatte damals drei Vorbilder im Kopf: Napoleon, Zinédine Zidane und Jean-Luc Godard. Alle drei haben in ‹Synonymes› Spuren hinterlassen: Der Film hat die Sprachverrücktheit einiger Werke von Godard, die lockere Verspieltheit des Fussballers Zidane und die alles niederwalzende Eroberungslust des Feldherrn Napoleon.»

 

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