Premierenfilm

Un homme pressé

FR 2018, 100 min, DCP, F/d
Regie: Hervé Mimran
Darst.: Fabrice Luchini, Leïla Bekhti, Rebecca Marder, Igor Gotesman, Clémence Massart-Weit, Yves Jacques, Micha Lescot, Frédérique Tirmont, Evelyne Didi u.a.

Als Manager eines Autokonzerns steht Alain Wapler ständig unter Hochdruck und rennt gegen die Zeit an – und behält doch stets alle Fäden in der Hand. Als Preis dafür ist sein Privatleben praktisch inexistent. Was so weit geht, dass selbst seine Tochter es nur selten schafft, auch nur ein paar Worte mit ihrem Papa zu wechseln. Dann passiert eines Tages das Unausweichliche: Wapler erleidet einen Hirnschlag, den er nur knapp überlebt und von dem er eine schwere Sprachstörung davonträgt. Mit Hilfe der Logopädin Jeanne muss er wieder sprechen lernen und überhaupt sein Leben von Grund auf neu aufbauen. Der 68-jährige Fabrice Luchini hat hier ein wahrhaftes Kunststück vollbracht: Die Art und Weise, wie er nach dem Hirnschlag spricht, ist absolut irre! Er vertauscht nicht nur Silben, sondern auch ganze Wortteile, baut sie komplett neu zusammen – so virtuos und selbstverständlich, dass man sich nicht weiter wundern würde, wenn Luchini nach Ende der Dreharbeiten erst wieder richtig hätte sprechen lernen müssen. Auch Luchinis Filmpartnerin Leïla Bekhti, derzeit auch in der Komödie «Le grand bain» zu sehen, spielt als geduldige Logopädin Jeanne stark auf. Basierend auf der 2018 erschienenen Autobiografie «J’étais un homme pressé» von Christian Streiff, dem ehemaligen CEO von Peugeot Citroën, der im Mai 2008 in seinem Büro einen Schlaganfall erlitt, ist der Film des bei uns kaum bekannten Regisseurs Hervé Mimran keine Komödie – auch wenn Filmplakat und Trailer das ein Stück weit suggerieren. Vielmehr ist «Un homme pressé» ein sensibles Drama mit einigen komischen Untertönen, das unmissverständlich und bildstark vor Augen führt, was das Arbeitsleben aus einem Menschen machen kann und wie sehr es sich lohnt, sich wieder einmal zu erden. Virginie Morisson schrieb auf aVoir-aLire.com: «‹Un homme pressé› ist ein zärtlicher Film über den Lauf der Zeit, die Schwierigkeit, alles an einem Tag bewältigen zu wollen – (…) und einer, der uns daran erinnert, dass wir uns manchmal die Zeit nehmen sollten, uns an die Träume zu erinnern, die wir als Kinder hatten.»

 

Nach der Vorstellung vom 27. August findet ein Gespräch mit Vertreterinnen des Berufsverbands der St.Galler Logopädinnen und Logopäden BSGL statt. Weitere Vorstellungen folgen im September.

 

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Trailer