International Arab Film Festival Zurich

17

JO 2017, 73 min, DCP, O/d
Regie: Widad Shafakoj
Mitw.: Robbie Johnson, Neil McDonald, Maher Abu Hantash, Anis Shafiq, Khader Eid, Sawsan Al Hasaseen u.a.

Mit der Lebenswelt von Frauen in Jordanien beschäftigte sich die jordanisch-spanische Filmemacherin Widad Shafakoj bereits in mehreren Kurzdokumentationen. In «17» widmet sie sich einem besonderen Thema: dem Frauenfussball. Anlass war die Qualifikation der jordanischen U-17-Frauenfussball-Nationalmannschaft für die WM 2016, die erstmals in ihrer Heimat stattfand. Die jungen Frauen des Teams stammen aus unterschiedlichen Schichten: manche aus wohlhabenden Verhältnissen, andere sind in SOS-Kinderdörfern aufgewachsen. Der schottische Ex-Fussballer Robbie Johnson wird als Trainer angeheuert und muss neben der Vermittlung von fussballerischen Qualitäten auch versuchen, die teils zur Cliquenbildung neigenden Mädchen zu einem Team zusammenzuschweissen. Wie in vielen Ländern sehen sich die Spielerinnen im Vergleich zu männlichen Teams benachteiligt, die Trainingsverhältnisse der Jordanierinnen sind jedoch besonders prekär. Deshalb reisen sie zur WM-Vorbereitung nach London. Es war für den Film gewiss von Vorteil, dass Widad Shafakoj, die sich auch immer wieder in humanitären Projekten engagiert, ein erklärter Fussballfan ist. Denn sie hatte sich relativ spontan, nur wenige Monate vor Beginn des Turniers, dafür gewinnen lassen, das WM-Abenteuer der jungen Fussballerinnen mit der Kamera zu begleiten. Sie habe zwar genug über Fussball gewusst, erzählt die Regisseurin in einem Interview mit dem Magazin Close-up Culture, «aber die Zusammenarbeit mit den Spielerinnen hat meine Wahrnehmung von Fussball verändert. Das sind junge und ehrgeizige Frauen, die sich emotional und körperlich stark für diesen Sport engagieren. Ihre harte Arbeit ist sensationell und es war grossartig, ihnen beim Training zuzusehen und die Dynamik des Teams auf und neben dem Spielfeld zu beobachten.» Der an zahlreichen Festivals begeistert aufgenommene Film wirft wie «Speed Sisters», ein Highlight des Arab Film Festivals 2016, einen ungewohnten Blick auf das Leben von jungen Araberinnen.

 

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