International Arab Film Festival Zurich

Burning Hope

TN 2017, 85 min, DCP, O/d
Regie: Lotfi Achour
Darst.: Anissa Daoud, Doria Achour, Achref Ben Youssef, Issa Harrath, Latifa Gafsi, Ghazi Zaghbani, Fériel Chammari, Mohamed Dahech u.a.

Nach dem Arabischen Frühling kreuzen sich in Tunis die Schicksale der beiden jungen Frauen Zeineb und Elyssa und des Teenagers Houssine, die zwischen Hoffnung und Desillusionierung schwanken. Politisches und Privates werden auf zwei Zeitebenen und aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt, deren Zusammenspiel sich erst allmählich erschliesst. Der Film spielt 2014 in Tunesien, macht jedoch einen Sprung in die berühmte Nacht des 14. Januar 2011, in der die Armee dem damaligen Präsidenten Ben Ali die Gefolgschaft verweigerte, sich auf die Seite der Demonstranten und gegen die Polizei stellte, was schliesslich dazu führte, dass Ben Ali das Land verlassen musste. Der Film zeigt eine Nacht ohne Gesetze, voller Exzesse und Dramen, aber auch voller Solidarität. Lotfi Achours «Burning Hope» ist kein Dokumentarfilm über die Revolution, sondern ein Spielfilm, in dem es vor allem um das Schicksal von Zeineb, Elyssa und Houssine geht, die im Grunde nichts verbindet und die sich unter anderen Umständen nie begegnet wären. Doch in jener Nacht überstürzen sich die Ereignisse: Die drei finden zufällig Zuflucht in derselben Wohnung, fliehen gemeinsam vor der Polizei und werden schliesslich mit einer dramatischen Situation konfrontiert, die sie zum Handeln zwingt. Als drei Jahre später die Ereignisse in jener Nacht untersucht werden und Elyssa in einem ihrer Schüler den kleinen Bruder von Houssine erkennt, werden die beiden jungen Frauen erneut in den Strudel der Geschehnisse gezogen. Sungwoo Park schreibt in seiner Filmbesprechung für das New York City Independent Film Festival 2017: «‹Burning Hope› ist ein wichtiger Film, sogar ein notwendiger Film. (…) Die Geschichte entwickelt sich wie ein Mystery-Thriller, indem die zwei narrativen Bögen aus Vergangenheit und Gegenwart ineinander verwoben werden und sich wie in einer Spiralbewegung kontinuierlich zum fatalen Ereignis jener Nacht zuspitzen. (…) Die Eröffnungsszene von ‹Burning Hope› zeigt die beiden Hauptfiguren Elyssa und Zeineb im Wasser treibend. Es ist eine treffende Metapher, nicht nur für die Protagonistinnen, sondern auch für die seither andauernde Unsicherheit in der tunesischen Gesellschaft im Allgemeinen.»

 

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