Manege frei! Zirkusfilme

I clowns

IT/FR/BRD 1970, 97 min, Digital HD, O/d
Regie: Federico Fellini
Mitw.: Riccardo Billi, Federico Fellini, Anita Ekberg, Liana Orfei, I Colombaioni, Charlie Rivel, Pierre Étaix, Annie Fratellini, Tino Scotti, Valentini u.a.

Es beginnt mit dem nächtlichen Aufbau eines Zirkuszelts in einer italienischen Stadt und rasanten Darbietungen unterschiedlichster Clowns. Doch nach einer Viertelstunde, in der man tief in dieses Universum eingetaucht ist, verlässt eine Mutter mit ihrem Kind den Zuschauerrang. Nun hört man die Erzählstimme Federico Fellinis aus dem Off, worauf der Maestro kurze clowneske Begebenheiten inszeniert, die ihn in seiner Kindheit und Jugend immer wieder begleiteten. Vordergründig ist «I clowns» eine Reportage über den – bereits vor einem halben Jahrhundert – vom Aussterben bedrohten Beruf des Zirkusclowns. Doch immer wieder begibt sich Fellini in diese Welt, inszeniert virtuos sich dokumentarisch gebende Auftritte bekannter Clowns aus Frankreich und Italien, um so dem Wesen dieser uralten Berufsgruppe auf den Grund zu gehen. Zwischen diese grossartig choreografierten Szenen stellt er Statements und Begegnungen mit bekannten Schauspielerinnen und Schauspielern im Zirkus. So sieht man Anita Ekberg «ganz zufällig» vor einem Tigerkäfig. Als Fellini sie fragt, was sie hier tue, antwortet Ekberg, sie trage sich mit dem Gedanken, einen Panther zu kaufen. Im Gesamtwerk Fellinis liegt «I clowns» zeitlich zwischen «Fellini – Satyricon» (1969), der eigenwilligen Verfilmung einer Romangroteske des altrömischen Schriftstellers Titus Petronius, und dem opulenten Städteporträt «Roma» (1972). Wie in fast allen seinen Filmen stammt auch in «I clowns» die Musik von Nino Rota und ähnlich wie in «Roma» verzichtet Fellini auch hier auf eine durchgehende Handlung. Stattdessen schafft er in teils dokumentarischen, teils inszenierten Sequenzen ein collageartiges, impressionistisches Filmgemälde, bevölkert von einer Vielzahl typischer, skurriler Fellini-Figuren – und gleichzeitig ein Denkmal für jene Welt, in der zwei seiner frühesten Filme, «Luci del varietà» (1950) und «La strada» (1954), spielten. Das Lexikon des Internationalen Films meint: «Unter dem Vorwand einer Reportage über (…) Clowns beschwört Fellini in- und ausserhalb der Manege ein Panoptikum von grotesken, ausgefallenen und erschreckenden Figuren. Beeindruckende, sehr persönliche Auseinandersetzung des Autors mit der Situation des Künstlers; gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Welt des Zirkus.»

 

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