Manege frei! Zirkusfilme

The Circus

US 1928, 72 min, Digital HD, E/d
Regie: Charles Chaplin
Darst.: Charles Chaplin, Al Ernest Garcia, Merna Kennedy, Harry Crocker, George Davis, Henry Bergman, Tiny Sandford, John Rand, Steve Murphy u.a.

Charlie wird von der Polizei fälschlicherweise des Diebstahls beschuldigt. Auf der Flucht gerät er in einen Zirkus, wo er das Publikum unfreiwillig zum Lachen bringt. Der Zirkusdirektor bemerkt das komische Potential des kleinen Mannes und engagiert den Habenichts als grosse Nummer. So wird Charlie eine der Hauptattraktionen des Zirkus. Doch Erfolg im Beruf bedeutet nicht Erfolg in der Liebe. Der Tramp verliebt sich in die schöne Stieftochter des Direktors, doch diese hat nur Augen für den attraktiven Seiltänzer Rex. Zu den klassischen Höhepunkten des Filmes zählen eine irrwitzige Sequenz in der Geisterbahn, das Chaos, das durch die Parodie eines Zaubertricks entsteht, und Chaplins halsbrecherischer Ausflug aufs Drahtseil – mit Affen auf dem Kopf. Für «The Circus» bekam Chaplin einen seiner zwei Oscars – einen Sonder-Oscar für «Genie und Vielseitigkeit». Den zweiten bekam er Jahrzehnte später für sein Lebenswerk. Helmut G. Asper schreibt im Metzler Film Lexikon: «Die Story dieses Films entwickelte Chaplin aus der Situation des Tramps auf dem Seil, eine Slapstickszene, die ihn faszinierte, weil der Tramp darin in einer ausweglosen Lage ist. An die Stelle des ursprünglich ins Auge gefassten Varietémilieus trat der Zirkus, und das gab Chaplin Gelegenheit, noch eine ähnliche Szene zu kreieren: der Tramp im Löwenkäfig. ‹The Circus› wird von solchen Slapstickszenen beherrscht, die gegenüber der Handlung ein starkes Eigenleben haben. Sie sind jedoch alle (wie in ‹The Gold Rush›) aus den Ängsten und Nöten des Tramps entwickelt. Spiegelkabinett und Panoptikum sind Fluchtsituationen, in die der Tramp als unschuldig Verfolgter gerät, und auch sein erster Auftritt im Zirkus ist unfreiwillig. Der Erfolg der ungeplanten ‹Nummer› führt zum Engagement als Clown, doch zeigt sich rasch, dass der Tramp nicht bewusst komisch sein kann. Die Zirkusproben werden zu einer Lektion Chaplins in Sachen Komik, der im Medium Film über sich selbst und seine Figur reflektiert und den Ursachen seiner komischen Wirkung nachspürt. Nur das Ungeplante, Überraschende erweist sich als komisch, während das fest verabredete, nach Regeln ablaufende Spiel steril bleibt.»

 

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