Premierenfilm

Les dames

CH 2018, 81 min, DCP, F/d
Regie: Stéphanie Chuat, Véronique Reymond
Mitw.: Marion, Odile, Pierrette, Noëlle, Carmen u.a.

Marion, Pierrette, Odile, Noëlle und Carmen sind zwischen 62 und 75 Jahre alt, leben in der Romandie – und sind alleinstehend. Gemeinsam ist den fünf Frauen, dass sie einst einen Partner hatten, heute aber unfreiwillig Singles sind. Trotz ihres Alters sprühen sie vor Lebenslust und haben die Hoffnung nicht aufgegeben, noch einmal das Glück in der Liebe zu finden. Die beiden Westschweizer Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond, 2010 durch ihren Spielfilm «La petite chambre» bekannt geworden, starteten für ihren zweiten Kinofilm in diversen Medien der Romandie einen «Aufruf an Damen». Sie erhielten daraufhin über hundert Antworten von Frauen über sechzig, die, alle im Konformismus des Ideals von Ehe und Familienleben aufgewachsen, der Einsamkeit ausgeliefert waren. Chuat und Reymond wählten aus diesem umfangreichen Casting fünf Frauen aus und begleiteten sie während eines Jahres. Dabei sieht man, wie sie beim Durchforsten von Kontaktanzeigen, bei Tanztees oder auch in der Gemeinschaft von Jägern ihren Alltag neu erfinden. Und so wie die beiden Regisseurinnen es einst in «La petite chambre» geschafft hatten, das Drama um einen mürrischen Witwer und eine traumatisierte junge Pflegerin wie einen Dokumentarfilm aussehen zu lassen, so scheinen sie hier nun das Alltagsleben von Marion, Pierrette, Odile, Noëlle und Carmen mit einer Leichtigkeit zu inszenieren, dass man bisweilen den Eindruck einer romantischen Komödie erhält. «Les dames» erlebte seine Weltpremiere unter dem Titel «Ladies» vor Jahresfrist am Festival Visions du Réel in Nyon und war einer der Publikumslieblinge. Im Herbst 2018 startete der Film in den Kinos der Romandie und avancierte dort zum erfolgreichsten Schweizer Dokumentarfilm des Jahres. Geri Krebs schrieb im St.Galler Tagblatt: «Die fünf geschiedenen oder verwitweten ‹Ladies› (…) gewähren Einblicke in ihre Bemühungen, den Zustand des Alleinseins zu beenden und erweisen sich dabei als so mutige wie witzige Zeitgenossinnen. Eine grosse Sensibilität im Umgang mit einem heiklen Thema und eine jedem Beziehungsdrama ebenbürtige Dramaturgie machen ‹Ladies› zu einem so emotional anrührenden wie klugen Film über Frauen, die sonst im Kino kaum repräsentiert sind.»

 

Die Premiere am 11. April findet in Anwesenheit der Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond statt. Das Gespräch führt die Kulturvermittlerin Isabelle Chappuis.

 

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