Premierenfilm

The Price of Everything

US 2018, 98 min, DCP, E/d
Regie: Nathaniel Kahn
Mitw.: Amy Cappellazzo, George Condo, Njideka Akunyili Crosby, Stefan Edlis, Jeff Koons, Margaret Lee, Marilyn Minter, Larry Poons, Gerhard Richter, Simon de Pury u.a.

«Es gibt so viele Leute in dieser Szene, die zwar the price of everything (den Preis von allem) kennen, aber vom wirklichen Wert der Kunst haben sie keine Ahnung.» Der 92-jährige New Yorker Kunstsammler Stefan Edlis ist ein Mann, der sich seit über 50 Jahren im Kunstmarkt bewegt und dennoch mit einer gesunden Portion Distanz und Selbstkritik auf sein Metier blickt. Der amerikanische Dokumentarfilmer Nathaniel Kahn wurde vor über einem Jahrzehnt weltbekannt durch «My Architect», den Film über seinen Vater, den Stararchitekten Louis I. Kahn. Stefan Edlis’ Ausspruch hat er nun zum Titel seines neuen Dokumentarfilms gemacht. Darin lässt er seine scheinbar grenzenlosen Kontakte in die alles andere als offenen Sphären des globalen Marktes mit Gegenwartskunst spielen. Es ist schlicht unglaublich, wie er alle, die in diesem milliardenschweren Business Rang und Namen haben, vor die Kamera gebracht hat. In «The Price of Everything» kommen nicht nur diejenigen ausführlich zu Wort, die diese Kunst herstellen und verkaufen, sondern auch diejenigen, die sie studieren und kaufen. So beispielsweise die Künstler Jeff Koons, Gerhard Richter und Larry Poons, während sich unter den Auktionatoren etwa Amy Cappellazzo oder der Basler Simon de Pury vom Auktionshaus Sotheby’s finden. Mit Alexander Nemerov von der Stanford University äussert sich auch einer der renommiertesten Kunstkritiker, während neben dem eingangs erwähnten Stefan Edlis die Chefkuratorin des Hammer Museum in Los Angeles, Connie Butler, als eine weitere Vertreterin des Kunstankaufs eine wichtige Rolle in diesem rasanten Parcours durch die innersten Zirkel des Kunstmarkts spielt. Regisseur Nathaniel Kahn sagt über «The Price of Everything»: «Es ist ein Film, der sich nicht aus Interviews, sondern aus Begegnungen zusammensetzt, dank derer wir eine Welt erkundet haben, die sich als noch viel rätselhafter und widersprüchlicher als in meinen kühnsten Vorstellungen entpuppte. Letztlich scheint mir, dass die Kunstwelt unserer gegenwärtigen Gesellschaft einen dringend benötigten Spiegel vorhält. Ein Spiegel, der uns für einen kurzen Moment einen Eindruck von uns selbst verschafft und uns hinterfragen lässt, wohin wir uns als Individuen und als Gesellschaft bewegen. Ich würde mir wünschen, dass der Film dem Publikum die Augen öffnet, die Kunst wieder in ihrem eigentlichen Wesen zu sehen.»

 

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