Premierenfilm

Cézanne – Portraits of a Life

UK 2018, 87 min, DCP, O/d
Regie: Phil Grabsky
Mitw.: Philippe Cézanne, Nicholas Cullinan, Laurence des Cars, John Elderfield, Bruno Ely, Denis Coutagne, Mary Morton, Xavier Rey u.a.

Kein anderer Künstler des 19. Jahrhunderts übte einen derart nachhaltigen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts aus wie Paul Cézanne (1839–1906). Aufgewachsen in Aix-en-Provence, folgte er seinem Freund Émile Zola nach Paris. Im Louvre studierte er die Alten Meister und bildete sich vor allem autodidaktisch weiter, da er nicht an die Akademie aufgenommen worden war. Er beteiligte sich an den Ausstellungen der Impressionisten, kehrte 1881 aber endgültig nach Aix-en-Provence zurück. Wie seine Impressionisten-Freunde malte er vor allem im Freien und entwickelte eine neue Gestaltungstechnik mittels Farbmodulation. Er war der Erste, der Objekte in einfache geometrische Formen zu zerlegen begann – der Anfang der Abstraktion. Cézanne selbst betrachtete sich nicht als Porträtist, dennoch sind im Laufe seines Lebens etwa zweihundert Porträts von Freunden und Familienangehörigen sowie 26 Selbstbildnisse entstanden. Berühmt sind die zahlreichen Porträts seiner Frau Marie-Hortense Fiquet und seines einzigen Sohnes Paul, aber auch jene des Jugendfreundes Émile Zola, seines Malerkollegen Camille Pissarro und des Kunsthändlers Ambroise Vollard. «Cézanne – Portraits of a Life» war eine vielbeachtete Wanderausstellung, die 2017 und 2018 im Musée d’Orsay in Paris, in der National Portrait Gallery in London und in der National Gallery of Art in Washington gezeigt wurde. In diesem Kontext entstand die neueste Produktion der Kunstfilmreihe «Exhibition on Screen». In erhellenden Kommentaren zeigen Kuratorinnen und Kuratoren der Ausstellung auf, wie sich Cézannes malerische Entwicklung auch anhand der Porträts verfolgen lässt. Auch der Urenkel des Künstlers, Philippe Cézanne, kommt zu Wort, dazu liest der Schauspieler Brian Cox Auszüge aus Cézannes Briefen. Grossartig taucht die Kamera in die Farbenpracht der Gemälde ein und begibt sich auf die Reise zu den wichtigsten Schauplätzen seines Lebens: das Atelier in Aix-en-Provence, Mont Sainte-Victoire und Paris. Cézanne lebte nur für seine Malerei. Er hatte den hohen Anspruch, dass es im Bild keine «lockere Masche» geben dürfe, «kein Loch, durch das die Erregung, das Licht, die Wahrheit entschlüpft».

 

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