Premierenfilm

The Guilty

DK 2018, 85 min, DCP, O/d
Regie: Gustav Möller
Darst.: Jakob Cedergren, Jessica Dinnage, Omar Shargawi, Johan Olsen, Jacob Lohmann, Katinka Evers-Jahnsen, Jeanette Lindbæk, Simon Bennebjerg u.a.

In der Notrufzentrale in Kopenhagen klingelt das Telefon häufig. Polizist Asger Holm ist einer der Beamten, die diese Anrufe von Hilfe suchenden, oft verängstigten Menschen entgegennehmen. Asger mag diesen Job nicht; das zeigt sich in der arroganten und wenig hilfsbereiten Art und Weise, wie er mit den Anrufern redet. Er wurde in den Innendienst strafversetzt, während er auf einen Prozess wegen möglichen Fehlverhaltens wartet. In dieser Nacht nähert sich seine Schicht bald dem Ende, als er Iben am Telefon hat. Die Frau ist hörbar panisch und erzählt, sie sei entführt worden. Kurz darauf wird die Verbindung unterbrochen. Asger begreift den Ernst der Lage, während die Frau, die offensichtlich von ihrem Ehemann verschleppt wurde, immer wieder kurz anruft. Indem sie vorgibt, mit ihrer Tochter zu sprechen, kann sie im Beisein des Entführers mit Asger reden, der durch clevere Fragen mehr über die dramatischen Ereignisse herauszufinden versucht. «The Guilty», das meisterlich inszenierte Spielfilmdebüt des Dänen Gustav Möller, ist ein cleveres, hochspannendes Thriller-Kammerspiel, das ausschliesslich in den Räumen der Notrufzentrale spielt. Iben, ihren Mann und die Kinder bekommt man nicht zu Gesicht. Der an den Festivals von Sundance und Zürich ausgezeichnete Film, dessen Länge von 85 Minuten der realen Handlungszeit entspricht, steht damit in der Tradition von ähnlich nervenaufreibenden Telefon-Dramen wie «Locke». Wie in jenem Thriller mit Tom Hardy fokussiert die Kamera ganz auf das Minenspiel von Jakob Cedergren als Asger. Auch «The Guilty» handelt von Schuld und Vergebung sowie der Brüchigkeit dessen, was wir als Wahrheit annehmen. Gustav Möller erhöhe «meisterlich Schritt für Schritt die Spannung, ohne dabei auf das übliche visuelle Arsenal zurückzugreifen», schreibt Michael Rechtshaffen in The Hollywood Reporter. «Vielmehr zwingt er das Publikum, die eigene Vorstellungskraft zu nutzen, und dies mit eisig-effektiver Wirkung.»

 

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