Premierenfilm

Le fidèle

FR/BE 2017, 130 min, DCP, F/d
Regie: Michaël R. Roskam
Darst.: Adèle Exarchopoulos, Matthias Schoenaerts, Eric De Staercke, Jean-Benoît Ugeux, Nabil Missoumi, Thomas Coumans, Nathalie Van Tongelen, Fabien Magry u.a.

Gino «Gigi» Vanoirbeek ist der belgischen Polizei schon seit seiner Kindheit bekannt. Mit seiner berüchtigten Brüsseler Bande raubt der frühere Kleinkriminelle mittlerweile ganze Banken aus. Als er bei einem Autorennen die ebenso unkonventionelle wie bezaubernde Rennfahrerin Bibi kennenlernt, schlägt die Liebe ein wie der Blitz. Es dauert nicht lange, bis der notorische Verbrecher und die Tochter aus wohlhabender Familie ein unzertrennliches Paar werden. Und auch sehr gut zusammenpassen, sind doch beide Adrenalin-Junkies. Auch die Spitznamen Bibi und Gigi verweisen auf ihre grosse Ähnlichkeit. Während Gigi über ein legales Leben nachzudenken beginnt, steht der nächste Coup bereits vor der Tür – doch schon bald ist ihm die Polizei dicht auf den Fersen. Aber die beiden lassen sich in ihrer leidenschaftlichen Liebe und grenzenlosen Loyalität weder von Gefängniszellen, noch von anderen Hindernissen bremsen. Nach «Bullhead» bringt Michaël R. Roskam einen rasanten Genre-Mix aus Liebesfilm, Thriller und Melodrama ins Kino und findet in Matthias Schoenaerts («De rouilles et d’os») und Adèle Exarchopoulos («La vie d’Adèle») ein explosives Leinwandpaar, welches das Publikum von Beginn weg in seinen Bann zieht. Roskam inszeniert seine adrenalingeladene Amour fou im düsteren Setting Belgiens der Achtzigerjahre um und scheut nicht vor grossen Gefühlen zurück. Und wie es sich für das belgische Kino gehört, tun sich hinter der knisternden Erotik Abgründe auf. Das intensive und mit fortschreitender Dauer zunehmend melodramatische Werk spaltete die Kritik; für die einen zählt er zu den besten Filmen des Jahres, für die anderen zu den schlechtesten. Obwohl «Le fidèle» nicht die Geschlossenheit seines Erstlings «Bullhead» besitzt und in der zweiten Hälfte thematisch überfrachtet ist, stellt er Roskams Talent erneut unter Beweis. Der Belgier macht körperliches, intensives Kino und ist ein Name, den man sich auf jeden Fall merken muss. Für sein Land geht «Le fidèle» ins Oscar-Rennen.

 

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