Premierenfilm

Anna Karenina – Vronsky’s Story

RU 2017, 138 min, DCP, O/d-f
Regie: Karen Schachnasarow
Darst.: Jelisaweta Bojarskaja, Maxim Matwejew, Witali Kischtschenko, Makar Michalkin, Kirill Grebenschtschikow, Dmitrij Sawjanenko u.a.

September 1904 im Russisch-Japanischen Krieg in der Mandschurei. Nach einem japanischen Angriff zieht sich die russische Truppeneinheit in ein Dorf zurück, um die Verwundeten zu pflegen. Das Lazarett wird vom vierzigjährigen Arzt Sergei Karenin geleitet. Als dieser vernimmt, dass sich unter den Patienten ein «hohes Tier» namens Alexei Kirillowitsch Wronski befindet, erkennt er im Grafen den einstigen Liebhaber seiner Mutter. Dies ist der Einstieg in die Geschichte um Anna Karenina, die in Rückblenden erzählt wird. Lew Tolstois «Anna Karenina» ist einer der berühmtesten Romane der Weltliteratur, der oft adaptiert wurde; allein für das Kino existieren über 60 Verfilmungen. Im Kinok wurden 2015 drei berühmte Verfilmungen gezeigt: mit Greta Garbo (1935), mit Sophie Marceau (1997) und eine der neusten Adaptionen mit Keira Knightley (2012). Bemerkenswert ist, das es nur wenige russische Verfilmungen von «Anna Karenina» gibt. Russlands Altmeister Karen Schachnasarow wählt denn auch einen speziellen Blickwinkel für seine Verfilmung. Er setzt dreissig Jahre nach Annas Tod ein und lässt ihren Liebhaber Wronski mitten in den Kriegswirren von 1904 auf ihren erwachsenen Sohn Sergei treffen. Während die Haupthandlung Tolstois Meisterwerk folgt, stützt sich Schachnasarow in der Rahmenhandlung auf die Aufzeichnungen des polnischen Schriftstellers und Arztes Wikenti Wikentjewitsch Weressajew und dessen persönlichen Erfahrungsbericht aus der Kriegszeit. Durch die Konzentration auf den Blickwinkel Wronskis kommt Annas Verzweiflung und ihre grenzenlose Liebe zu ihm umso stärker zum Tragen. Auch wird deutlich, dass ihre Person in der noblen russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts nicht mehr tragbar war und sie zur Ausgestossenen wurde – für den Rest ihres Lebens. «Ich wollte schon lange einen Film über die Liebe machen, und was könnte da interessanter sein, als ‹Anna Karenina› zu verfilmen. Mir scheint, dass über Beziehungen zwischen Männern und Frauen nie etwas Besseres geschrieben wurde oder je geschrieben werden wird. Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist das Wesentliche in unserem Leben. Alles andere – Politik, Kunst – ist nebensächlich. Und niemand anderer hat das genauer beschrieben als Leo Tolstoi.» Karen Schachnasarow

 

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