Premierenfilm

Tiere

CH/AT/PL 2017, 95 min, DCP, D
Regie: Greg Zglinski
Darst.: Birgit Minichmayr, Philipp Hochmair, Mona Petri, Mehdi Nebbou, Michael Ostrowski, Philip Lenkowsky

Der Wiener Koch Nick und die Kinderbuchautorin Anna haben wegen Nicks Untreue eine schwere Ehekrise, wollen es aber nochmals miteinander versuchen. So planen sie eine Auszeit in einem Haus in den Schweizer Bergen. Dort will er Rezepte sammeln und sie ihren ersten Roman für Erwachsene verfassen. Da Anna überzeugt ist, dass Nick weiterhin fremdgeht, ist die Stimmung der beiden schon auf der Reise nahe am Nullpunkt und wird von düsteren Mordvisionen begleitet. Als es kurz vor dem Ziel zu einem Unfall mit einem Schaf kommt, ist das nur eine von mehreren Begegnungen mit Tieren, die immer skurriler werden. Um die Wiener Wohnung des Paares kümmert sich derweil Mischa, die nach einer Kopfverletzung mit dem Arzt Tarek anbandelt. Bald steht auch der Blumenverkäufer Harald vor ihrer Tür. Er glaubt, dass Mischa seine Exfrau Andrea aus dem oberen Stock sei, die mit Nick eine Affäre hatte und sich mit einem Sturz aus dem Fenster umgebracht hat. Auch Anna meint in der Schweiz in einer Verkäuferin, die unverhohlen mit Nick flirtet, die Nachbarin Andrea zu erkennen. Der vierte Spielfilm des Polen Greg Zglinski, der von 1978 bis 1992 in der Schweiz lebte und 2005 für seinen Erstling «Tout un hiver sans feu» den Schweizer Filmpreis erhielt, ist sein erster auf Deutsch. Das Drehbuch stammt vom österreichisch-schweizerischen Regisseur und Drehbuchautor Jörg Kalt, der sich 2007 das Leben nahm, nachdem er erfahren hatte, dass das Bundesamt für Kultur die Finanzierung seines Filmprojektes abgelehnt hatte. Greg Zglinski, der damals in der Förderkommission der Zürcher Filmstiftung sass, die das Projekt einstimmig guthiess, hat nun in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Stefan Jäger und Jörg Kalts Bruder das Drehbuch adaptiert und daraus einen hochkarätig besetzten, vertrackten Mix aus Psychodrama und Mysterythriller geschaffen. «Man fühlt sich zuweilen stark an Hitchcocks ‹Vertigo› erinnert oder auch an David Lynchs ‹Lost Highway›. Die verdrehte Möbius-Schlaufe und das Bild von M. C. Escher mit der Treppe, die immer nach oben geht und doch einen Kreis bildet, haben Pate gestanden für einen ungewöhnlichen Genrefilm, den man am Ende zwar nicht ganz verstanden hat (…), dazu ist diese Handlung zu verdreht und zu schwierig aufzulösen. Aber das ist so gewollt – und es macht den Reiz von ‹Tiere› aus.» Brigitte Häring, sennhausersfilmblog.ch

 

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