Openair in der Lokremise: Männer, die ins Auge gehen

Rebel Without a Cause

US 1953, 79 min, DCP, O/d
Regie: Laslo Benedek
Darst.: Marlon Brando, Mary Murphy, Robert Keith, Lee Marvin, Jay C. Flippen, Peggy Maley, Hugh Sanders, Ray Teal, John Brown, Will Wight u.a.

Der Teenager Jim Stark ist das Sorgenkind seiner gut situierten Eltern. Wegen seines rebellischen Wesens wurde er mehrfach von der Schule verwiesen, weshalb die Familie öfters umziehen musste. Jim fühlt sich von allen unverstanden, aber etwas steht für ihn fest: Auf keinen Fall will er so werden wie sein Vater, den er als Pantoffelhelden verachtet und der seinerseits kein Verständnis für den widerspenstigen Sohn hat. Als die Familie einmal mehr an einem neuen Ort, dieses Mal in Los Angeles, neu anfangen muss, eckt Jim auch hier wieder an. An der High School lernt er zwar die hübsche Judy kennen, doch die ist mit dem Angeber Buzz liiert. Der Streit lässt nicht lange auf sich warten, es kommt zu einer Messerstecherei. Als diese unterbunden wird, lassen sich die beiden Streithähne auf eine gefährliche Mutprobe mit gestohlenen Autos ein. Als «Rebel Without a Cause» Ende Oktober 1955 in die Kinos kam, im deutschen Sprachraum unter dem biblisch angehauchten Titel «… denn sie wissen nicht, was sie tun», war James Dean bereits tot; er war am 30. September 1955 im Alter von 24 Jahren mit seinem Porsche tödlich verunfallt. Auch die beiden anderen Hauptdarsteller starben später eines unnatürlichen Todes: Sal Mineo wurde 1976 ermordet, Nathalie Wood ertrank 1981 im Meer. Diese tragischen Vorfälle haben das Mysterium um einen Film noch verstärkt, der – zusammen mit «The Wild One», der ebenfalls in dieser Reihe zu sehen ist – einer der ersten der Filmgeschichte ist, der sich in emotional-ausdrucksstarken Cinema-Scope-Bildern eines jugendkulturellen Phänomens annimmt: dem der Halbstarken. Und so wie ein gutes Jahrzehnt später Che Guevara der Posterboy der 68er war, so wurde James Dean zum Idol für die jungen Rebellen der 1950er, die gerade dem Mief der Nachkriegszeit entkommen waren. Mit traurigem Blick, Tolle, knallroter Windjacke, weissem T-Shirt und Jeans und mit nur drei Filmen («Rebel» war der zweite) und seinem Motto «Live fast, die young» wurde er männliches Vorbild und Frauenschwarm einer ganzen Generation. «Wie sein Held will ‹Rebel Without a Cause› verzweifelt eine Botschaft vermitteln und weiss nicht welche. Und wenn er es wüsste, würde er seine ungeheure Faszination verlieren.» Roger Ebert, Chicago Sun-Times

 

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