Premierenfilm

Return to Montauk

DE 2017, 106 min, DCP, E/d-f
Regie: Volker Schlöndorff
Darst.: Stellan Skarsgård, Nina Hoss, Susanne Wolff, Isi Laborde-Edozien, Niels Arestrup, Bronagh Gallagher, Robert Seeliger, Rebecca Knox u.a.

Max Zorn, ein erfolgreicher Schriftsteller, reist nach New York, um hier sein neues Buch vorzustellen, einen Roman über das Scheitern einer Liebe, die er hier vor über 20 Jahren erlebte. Max’ junge Lebensgefährtin Clara lebt seit einigen Monaten in New York und hilft bei den Vorbereitungen für die Lesungen, derweil Max, kaum ist er in der Stadt, Kontakt sucht zu Rebecca, der Frau von damals. Sie, inzwischen längst eine erfolgreiche Anwältin, verhält sich Max gegenüber zunächst ablehnend, doch dann willigt sie ein, mit ihm noch einmal ein Wochenende in Montauk zu verbringen, dem kleinen Fischerhafen von damals. 26 Jahre nachdem er mit «Homo Faber» schon einmal einen der bekanntesten Romane Max Frischs verfilmt hatte, wendet sich Volker Schlöndorff im Alter von 78 Jahren noch einmal einem Stoff des grossen Schweizer Literaten zu. Doch im Gegensatz zu «Homo Faber» ist «Return to Montauk», wie Schlöndorff betont, keine Verfilmung des 1975 erschienenen Romans von Max Frisch, sondern ein Film, der seinem Andenken gewidmet ist. «Es klingt nach einem Stoff, der schon zum Überdruss ausgebreitet scheint: die Reue darüber, jemanden verlassen zu haben, den man liebt (…). Doch Schlöndorff arbeitet mit (…) einer in ihrer Eisigkeit beeindruckenden Nina Hoss nicht nur die Reue als solche, sondern auch das Zweischneidige genau dieser Reflexionen heraus. Statt wie sonst in solchen Geschichten (…) die eigene Grossartigkeit zu feiern, sieht sich Skarsgårds Max Zorn mit der eigenen Blindheit konfrontiert. (…) Was als sanfte Erinnerungskorrektur daherkommt, bildet den vielleicht ultimativen Angriff auf Max’ männliches Selbstverständnis: Seine Bereitschaft zur Reue läuft ins Leere, nicht weil ihm nicht verziehen wird, sondern weil er im Leben Rebeccas gar nicht so wichtig war. (…) ‹Rückkehr nach Montauk› ist Max’ Geschichte, aber zu seinem bestechend ambivalenten Gleichgewicht findet der Film, weil Schlöndorff auch den ‹Objekten› der Liebe, den Frauen, den gebührenden Raum einräumt. Sowohl Rebecca als auch die vernachlässigte Clara bekommen Gelegenheit, ihre Geschichte zu erzählen. Und so stellt sich heraus, dass es neben den beiden Arten der Reue vielleicht noch eine dritte gibt: die, die Perspektive der anderen nie richtig wahrgenommen zu haben.» Barbara Schweizerhof, epd Film

 

Premiere am 20. Juni in Anwesenheit des Regisseurs Volker Schlöndorff. Das Gespräch führt Jörg Metelmann, Titularprofessor für Kultur- und Medienwissenschaft Universität St.Gallen.

 

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