Die magischen Welten des Daniel Schmid

Hors saison

CH/DE/FR 1992, 95 Min., DCP, D, ab 6 Jahren
Regie: Daniel Schmid
Darst.: Sami Frey, Carlos Devesa, Ingrid Caven, Dieter Meier, Andréa Ferréol, Arielle Dombasle, Maddalena Fellini, Maurice Garrel, Marisa Paredes, Geraldine Chaplin u.a.

Ein Mann kehrt nach Jahren der Abwesenheit an den Ort seiner Kindheit, ein altes Hotel in den Schweizer Bergen, zurück. Während er durch das leerstehende Gebäude geht, das verkauft und abgerissen werden soll, werden längst vergessene Erinnerungen wach. Die Räume des mondänen Hotels beginnen sich mit Leben zu füllen und erstrahlen im alten Glanz. Valentin, so heisst der Mann, begegnet seinen Grosseltern, erinnert sich an die illustre Gästeschar, an die Angestellten sowie an die zahlreichen Geschichten aus dem einstigen Hotelalltag. Er wird wieder zum Knaben, der durch die Hotelhallen flitzt, Heimlichkeiten beobachtet und dreimal im Jahr mit der Familie – je nach Saison – in verschiedene Stockwerke des Hotels umziehen muss. Unvergessen sind ihm seine Grossmutter, eine begnadete Geschichtenerzählerin, dargestellt von Maddalena Fellini, Federico Fellinis Schwester, oder das Musik-Duo Lilo und Max (Ingrid Caven und Dieter Meier), das jeden Abend für «Stimmung um jeden Preis» sorgte. Für «Hors saison» arbeitete Daniel Schmid zum zweiten Mal nach «Jenatsch» beim Drehbuch mit Martin Suter zusammen. Entstanden ist ein autobiografischer, ironisch-wehmütiger Spielfilm, mit dem der Regisseur an den Ort seiner Kindheit und ins Zentrum seiner Bilderwelt zurückkehrt. Wieder zaubert Daniel Schmid magische Momente auf die Leinwand, sinniert über Leben und Tod, über Gegenwart und Vergangenheit, über Erinnerungen und Träume. «Hors saison» besticht durch die atmosphärischen Dekors und das wunderbare Darstellerensemble. Christiane Peitz schreibt in Die Zeit: «‹Nicht das Erlebte ist das Entscheidende, sondern die Vorstellung, die man sich davon macht›, sagte Daniel Schmid. (…) Ein leeres Haus ist wie eine leere Bühne oder eine weisse Leinwand. Ein verwunschener Ort, an dem Wunder geschehen, sobald ihn jemand mit seiner Erinnerung illuminiert. (…) ‹Hors saison› ist auch ein Traum vom europäischen Kino, wie ihn heute nur noch Fantasten in einem kleinen Land an einem vergessenen Ort am Waldrand träumen können. Man möchte gar nicht mehr aufwachen.»

 

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