Die magischen Welten des Daniel Schmid

Daniel Schmid – Le Chat qui pense

CH 2010, 83 Min., DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Pascal Hofmann, Benny Jaberg
Mitw.: Daniel Schmid, Ingrid Caven, Werner Schroeter, Bulle Ogier, Renato Berta, Shigehiko Hasumi, Peter Kern u.a.

Der Debütfilm von Pascal Hofmann und Benny Jaberg gibt Einblick in das ereignisreiche Leben und cineastische Vermächtnis eines der aussergewöhnlichsten Filmregisseure der Schweiz: Daniel Schmid. Ursprünglich hätte «Daniel Schmid – Le Chat qui pense», der Abschlussfilm der beiden an der ZHdK, ein Film mit Daniel Schmid werden sollen, doch dieser verstarb überraschend Anfang August 2006 im Alter von 65 Jahren an Kehlkopfkrebs – und so wurde es ein Film über Daniel Schmid. Pascal Hofmann kannte Daniel Schmid seit seiner Jugend. Er und Benny Jaberg schätzen ihn «als begnadeten Geschichtenerzähler und kosmopolitischen Pendler zwischen den geruhsamen Flimser Bergen und den pulsierenden Metropolen der Welt, in dessen Œuvre sowohl der mikroskopische als auch der weitläufige, weltgewandte Blick ihren Platz haben». Der als kaleidoskopisches Porträt angelegte Dokumentarfilm erzählt von Daniel Schmids prägender Kindheit in den 1940er-Jahren im familieneigenen Belle-Époque-Hotel Schweizerhof in Flims, vom unruhigen Berlin der 1960er-Jahre, von der Liebe zum Kino und dem schicksalhaften Aufeinandertreffen mit Rainer Werner Fassbinder. «Daniel Schmid – Le Chat qui pense» taucht in das mondäne Pariser Nachtleben der 1970er-Jahre ein, folgt Daniel Schmid bei Dreharbeiten in Marokko, Portugal und in seiner Heimat Graubünden. Dieser assoziative Fluss aus Bildern, Erinnerungen und faszinierendem Archivmaterial – Interviews mit Daniel Schmid und seinen treuen Weggefährten, seiner Muse Ingrid Caven, dem Kameramann Renato Berta, Regisseur Werner Schroeter, der Schauspielerin Bulle Ogier und dem Filmwissenschaftler Shigehiko Hasumi – entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann und ist – ganz im Sinne des Porträtierten – eine einzige Hommage an die Magie des Kinos. «Was heisst schon Wahrheit in einem Leben?» Der freie Umgang Daniel Schmids mit Fiktion und Wahrheit wurde zum zentralen Ansatzpunkt für Pascal Hofmann und Benny Jaberg und gab ihnen die Freiheit, jenseits einer vermeintlichen Objektivität ihre eigene Sicht auf Daniel Schmids Leben abzubilden. Der Tagesspiegel schreibt: «Ein Gebilde aus Luft und Licht, ein Zaubertraum, ein Wehmutspoem, eine Collage aus Kunst und Kitsch, Pathos und Protest, ein Film wie eine Séance.»

 

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