The Revenant

HK/TW/US 2015, 156 Min., DCP, E/d, ab 16 Jahren
Regie: Alejandro González Iñárritu
Darst.: Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Will Poulter, Domhnall Gleeson, Forrest Goodluck, Paul Anderson, Kristoffer Joner, Duane Howard, Melaw Nakehk’o u.a.

Der Pelztierjäger Hugh Glass reist 1823 mit seinem Sohn Hawk und einigen Kameraden durch die Rocky Mountains, als sie von Indianern angegriffen und verfolgt werden. Der Trupp erleidet dabei Verluste und die Männer verlieren sich auf der Flucht zeitweise aus den Augen. Glass wird von einem Grizzly angegriffen, kann das Tier aber nach langem Kampf mit seinem Messer töten. Allerdings ist er so schwer verletzt, dass seine Kameraden, als sie ihn unter dem toten Tier liegend finden, glauben, er sei ebenfalls tot. Als sie ihren Irrtum erkennen, entbrennt in der Gruppe ein heftiger Streit darüber, ob sie versuchen sollen, Glass ins Fort zu transportieren oder ob dieses Unterfangen ihr eigenes Überleben bedrohen würde. Einer der Männer ersticht Hawk und begräbt den noch lebenden Glass. Der mit drei Oscars (Regie, Hauptdarsteller, Kamera) gekrönte sechste Langspielfilm von Alejandro González Iñárritu ist eine filmische Adaption des 2002 erschienenen Romans The Revenant: A Novel of Revenge von Michael Punke, der von wahren Begebenheiten inspiriert ist. Hans Jürg Zinsli schreibt in der Berner Zeitung: «‹The Revenant› lässt sich als moderner filmischer Wiedergänger von Francis Ford Coppolas ‹Apocalypse Now› begreifen. Nicht nur wegen des Geschehens auf, sondern auch neben der Leinwand. Leonardo DiCaprio, der (als Vegetarier) rohe Bisonleber essen und in einen Pferdekadaver kriechen musste, spricht heute von den schwierigsten Dreharbeiten seines Lebens. Und diese Strapazen sieht man dem Film an, der mehr ist als ein brutales Survival-Abenteuer oder ein Abbild unwirtlicher Realität. Er ist ein poetisches Gesamtkunstwerk, gespeist aus zahlreichen Symbolen und Seelenspiegeln. Wenn dieser Hugh Glass durch unermessliche Schneewüsten robbt oder reitet, wenn er in seinen Fieberträumen gigantische Schädelberge erblickt oder zu den gespenstischen Klängen von Ryūichi Sakamoto mit seinen Liebsten flüstert, wird diese eine Geschichte zu tausend Geschichten, in denen die Kunststücke von Emmanuel Lubezkis Kamera das Kino gleichermassen zur Kirche und zur Wundertüte werden lassen.»