Broker

KR 2022, 129 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Hirokazu Koreeda
Darst.: Song Kang-ho, Dong-won Gang, Bae Doona, Ji-eun Lee, Lee Joo-young, Kang Gil-woo, Park Hae-joon, Seung-soo Im, Sae-Byuk Kim, Ryu Kyung-Soo u.a.

So-young, eine verzweifelte junge Mutter, legt in einer regnerischen Nacht ihr Neugeborenes in eine Babyklappe. Die zwei Gauner Sang-hyun und Dong-soo entdecken es kurz darauf, wittern ein Geschäft und nehmen das Kind heimlich mit nach Hause. Am nächsten Tag bereut So-young ihre Entscheidung und kehrt zur Babyklappe zurück – natürlich erfolglos. Angsterfüllt verständigt sie die Polizei und meldet das Kind als vermisst. Wenig später trifft sie auf Sang-hyun und Dong-soo, die zugeben, das Baby mitgenommen zu haben, um geeignete Eltern für eine Adoption zu finden. Obwohl So-young den beiden keinen Glauben schenkt, beschliesst sie mangels Alternativen, sich den Männern anzuschliessen. In der Zwischenzeit sind zwei Polizistinnen auf den Fall angesetzt und warten auf den entscheidenden Moment, Sang-hyun und Dong-soo auf frischer Tat zu ertappen. Ein so turbulentes wie bisweilen komisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Der japanische Meisterregisseur Hirokazu Koreeda, der für seinen Film «Shoplifters» 2018 die Goldene Palme in Cannes gewann, hat «Broker» mit einem südkoreanischen Schauspielensemble in Südkorea gedreht. Im Zentrum des Films steht Song Kang-ho, bekannt geworden als Protagonist von Bong Joon Hos «Parasite», dem Cannes-Gewinner von 2019. Song Kang-ho wurde für seine grossartige Interpretation des Gangsters Sang-hyun 2022 in Cannes verdientermassen mit dem Preis als bester Schauspieler ausgezeichnet. Michael Sennhauser schreibt in seinem Blog: «Hirokazu Koreeda spielt hier wieder mit allen filmischen und dramaturgischen Elementen, die in anderen Händen nur allzu leicht in manipulativen Kitsch abrutschen könnten: Waisenhaus und fröhlicher Junge, aufkeimende Liebe zwischen der zunächst so verhärteten jungen Mutter und dem jungen Mann, gescheiterte Ehe … Ja, wir haben Koreedas Film in Variationen schon mehrfach gesehen, mal raffinierter, mal überraschender. Aber der Japaner schafft es auch in Südkorea spielend, nicht nur die Oberfläche unserer Gefühle anzukratzen, sondern für 129 Minuten unser ganzes Sein bis ins Herz mit Momenten des Lachens und der nur knapp zurückgehaltenen Tränen zu bewegen.»