La Colline où rugissent les lionnes

XK/FR/US 2021, 83 Min., DCP, O/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Luàna Bajrami
Darst.: Flaka Latifi, Uratë Shabani, Era Balaj, Andi Bajgora, Luàna Bajrami u.a.

Qe, Li und Jeta sind unzertrennliche Freundinnen und brennen vor Sehnsucht, endlich die Enge und Perspektivlosigkeit ihres Lebens in einem abgelegenen kosovarischen Dorf hinter sich zu lassen. Seit zwei Jahren warten die drei jungen Frauen auf einen Studienplatz und hoffen, dass es diesen Sommer endlich klappt. Das wäre ihr Ticket in die Unabhängigkeit! Denn Qe hat keine Lust, den Friseursalon der Familie zu übernehmen, und Jeta will endlich raus aus der Obhut ihres übergriffigen Onkels. Einzig Li wird in ihren Träumen von einer besseren Zukunft von ihrer Mutter unterstützt. Als ihre Namen wieder nicht auf den Zulassungslisten der Universität auftauchen, beschliessen die drei titelgebenden Löwinnen, ihrem einengenden Umfeld die Stirn zu bieten und erklären das alles verheissende Westeuropa zu ihrem neuen Ziel. Für den grossen Aufbruch brauchen sie nur noch das nötige Kleingeld und greifen in ihrem Enthusiasmus zu immer fragwürdigeren Mitteln … Für ihre umwerfende Darstellung der Magd in Céline Sciammas «Portrait de la jeune fille en feu» war die französisch-kosovarische Schauspielerin Luàna Bajrami 2020 als beste Nachwuchsdarstellerin für den César nominiert. Von dem Film inspiriert, schrieb die damals erst Achtzehnjährige das Drehbuch für ihr kraftvolles Regiedebüt, in dem sie gleich selbst eine kleine, aber bedeutende Nebenrolle übernimmt. Das Festival «Around the World in 14 Films» schreibt: «Bajrami hat einen sehr klugen und überzeugenden Coming-of-Age-Film gedreht. Insbesondere die Lebensumstände der drei Frauen beschreibt sie genau und beschönigt nichts. Sie zeigt Gewalt und Hass, Armut und Kriminalität. Patriarchale Strukturen dominieren das Leben in der kosovarischen Gemeinde und verhindern jeden Akt weiblicher Emanzipation. (…) Zwischen den jungen Frauen existiert eine spannend-vereinnahmende Komplizenschaft, wie sie einst Sofia Coppola in ihrem Debütfilm ‹The Virgin Suicides› beschrieben hat. Dieser Energie kann sich so schnell keiner entziehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Film bei den Festivals von Cannes und Toronto zum Publikumsliebling mauserte.»