Incroyable mais vrai

FR 2022, 74 Min., DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Quentin Dupieux
Darst.: Alain Chabat, Léa Drucker, Benoît Magimel, Anaïs Demoustier, Stéphane Pezerat, Roxane Arnal, Grégoire Bonnet, Mikaël Halimi, Lena Lapres, Marie-Christine Orry u.a.

Alain und Marie sind ein gut situiertes Ehepaar und wollen in einem ruhigen Vorort ein Haus kaufen. Ein Makler zeigt ihnen ein zweistöckiges Objekt, das den beiden auf Anhieb gefällt. Allerdings birgt das Haus ein Geheimnis, auf das der Makler sie beim Kauf ausdrücklich hinweist: Im Keller befindet sich etwas, was das Leben jeder Person, die dort hinabsteigt, nachhaltig verändert. Was für Alain und Marie durchaus zutrifft, auch wenn sie nach aussen hin ihr gewohntes bürgerliches Leben weiterführen … Wer Spass hat an absurdem Humor der durchgeknallten Sorte, ist mit diesem neuesten Streich von Quentin Dupieux bestens bedient und kann sich an seinen irrwitzigen Einfällen erfreuen. Der Regisseur, der unter dem Namen Mr. Oizo auch als DJ auftritt, wurde vor zwölf Jahren mit «Rubber» bekannt, einem Spielfilm, in dem ein mörderischer Autoreifen in der Wüste von Arizona sein Unwesen treibt. Nach diesem internationalen Erfolg realisierte der 1974 in einer Kleinstadt bei Paris geborene Regisseur in unregelmässigen Abständen sechs weitere Spielfilme, von denen jeder bezüglich skurril-absurder Einfälle den vorherigen noch zu übertreffen suchte. So standen etwa in den letzten beiden, «Le Daim» (im Kinok im Juli 2019) und «Mandibules» (im Kinok im August 2021), eine Siebziger-Jahre-Fransenjacke aus Hirschleder respektive eine freundliche Riesenfliege, die zur Kampfdrohne ausgebildet werden soll, im Zentrum des irrwitzigen Geschehens. Quentin Dupieux ist derzeit extrem produktiv: Nach «Incroyable mais vrai», der seine Premiere im Februar an der Berlinale feierte, hat er kürzlich in Cannes bereits einen weiteren Film mit dem Titel «Fumer fait tousser» präsentiert. Lars Dolkemeyer schreibt über «Incroyable mais vrai» auf kino-zeit.de: «Es ist in erster Linie eine ästhetische Neugier, die den Film antreibt: Wie sieht es aus, wie fühlt es sich an, wenn die Welt plötzlich eine andere ist und die Menschen darin keinen Zugang mehr zu ihren eigenen Vorstellungen von dem finden, was gewöhnlich ist, selbst wenn es so direkt und real vor ihnen steht? Es ist die grosse Kunst der Filme von Quentin Dupieux, dieser Verschiebung mit grossem Ernst und grosser Freude Bilder zu geben.»