The Reason I Jump

US/UK 2020, 82 Min., DCP, E/d, ab 8 Jahren
Regie: Jerry Rothwell
Mitw.: Amrit Khurana, Joss Dear, Emma Budway, Benjamin McGann, Jestina Penn-Timity, Jim Fujiwara, David Mitchell, Aarti Khurana, Jeremy Dear, Bertra McGann u.a.

Der Dokumentarfilm «The Reason I Jump» basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Naoki Higashida (*1992), der 2007 in Japan und 2014 unter dem Titel Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann. Ein autistischer Junge erklärt seine Welt auf Deutsch erschienen ist. Mit gerade einmal dreizehn Jahren beschreibt Higashida darin, wie emotional anstrengend die Welt für ihn ist; jede seiner Handlungen ist begleitet von einem andauernden Strom an Gedanken, Gefühlen, Impulsen und Erinnerungen. Später hat er gelernt, mithilfe einer Alphabet-Tafel zu kommunizieren. Der für seine engagierten Dokumentarfilme – darunter «How to Change the World» über die Gründer von Greenpeace – mehrfach ausgezeichnete britische Filmemacher Jerry Rothwell illustriert Naoki Higashidas Ausführungen mit vergleichbaren Erlebniswelten von fünf Jugendlichen in Indien, England, den USA und Sierra Leone. Higashida selbst wollte nicht im Film erscheinen, doch er ist durch die Figur eines japanischen Jungen und seine Texte präsent. So nehmen wir am Alltag der Protagonist:innen teil und bekommen Einblick in ihre Art, die Welt wahrzunehmen. «Für einen Filmemacher bietet sich hier die Chance, die Möglichkeiten des Kinos voll auszuschöpfen, um diese intensive Sinneswelt, in der Bedeutung mithilfe von Tönen, Bildern, Assoziationen, aber auch Worten erzeugt wird, heraufzubeschwören», sagt Regisseur Jerry Rothwell. «Geräusche und Töne sind sehr wichtig, deshalb haben wir – ausgehend von 360-Grad-Tonaufnahmen an Originalschauplätzen – einen 360-Grad-Atmo-Sound entwickelt. (…) Obwohl kein Film menschliche Erfahrung reproduzieren kann, hoffe ich, dass ‹The Reason I Jump› das Publikum ermutigt, Autismus von innen heraus zu begreifen und zu erkennen, dass es andere Arten gibt, die Welt wahrzunehmen, sowohl schöne als auch verstörende. Ich hoffe, dass der Film die Zuschauer:innen in eine Welt unterschiedlicher Autismus-Erfahrungen führt und verdeutlicht, inwiefern sich unsere Welt ändern muss, um dem Anspruch der Inklusion wirklich gerecht zu werden.» Screen Daily schreibt: «Hervorragend. Dieser Film wird Ihr Denken verändern! Wie viele Filme können das von sich behaupten?»