Soul of a Beast

CH 2021, 110 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Lorenz Merz
Darst.: Pablo Caprez, Ella Rumpf, Luna Wedler, Tonatiuh Radzi, Art Bllaca, Angelique La Douce, Lolita Chammah, Dagny Gioulami, Anastasija Fomina u.a.

Gabriel lebt im Zürcher Langstrassenquartier und ist Vater eines kleinen Sohnes. Selbst kaum erwachsen, brettert er am liebsten mit dem Skateboard durch die nächtliche Stadt. Das Kind muss er allein aufziehen, da Zoé, die Mutter, schwere psychische Probleme hat und mit Drogen zugedröhnt in einer Goldküstenvilla vor sich hindämmert. Als Gabriel bei seinen nächtlichen Touren die geheimnisvolle Corey kennen und lieben lernt, die zufälligerweise die Freundin seines besten Freundes Joel ist, nimmt ein Verhängnis seinen Lauf … Was nach simpler Dreiecksgeschichte klingt, wird unter den Händen von Regisseur und Drehbuchautor Lorenz Merz, der mit dem Ostschweizer Fabian Kimoto auch für die nachtfiebrigen Bilder verantwortlich zeichnet, zu einem psychedelischen Trip, der im Schweizer Film seinesgleichen sucht. Lorenz Merz (*1981) wurde mit dem Kurzfilm «Un día y nada» bekannt, der 2009 den Schweizer Filmpreis erhielt; sein erster Spielfilm «Cherry Pie» lief 2013 in Locarno, im Jahr darauf brillierte er als Kameramann in Simon Jaquemets «Chrieg». Ella Rumpf, damals 19, hatte dort ihr fulminantes Kinodebüt und fasziniert nun in «Soul of a Beast» als mysteriöse Corey. Ihr steht der 21-jährige Pablo Caprez als Gabriel in seiner ersten Kinorolle in Nichts nach. Mit Luna Wedler als Zoé ist der Film mit einer weiteren Schweizer Schauspielerin besetzt, die seit ihren Teenagertagen («Blue My Mind», «Amateur Teens») eine beispiellose internationale Karriere hinlegte. «Soul of a Beast» wurde in acht Kategorien für den Schweizer Filmpreis nominiert, das gab es noch nie! Erhalten hat er schliesslich drei Preise: für den besten Darsteller, die beste Kamera und die beste Filmmusik. Denise Bucher schreibt in der NZZ am Sonntag: «Das ist ein Film, den man nicht mit dem Kopf versteht, es ist eher ein physisches Erlebnis. Eine japanische Erzählstimme legt eine Spur durch diesen Dschungel von einer Geschichte, enthebt sie der Realität ins Märchenhafte und bricht die Ernsthaftigkeit. ‹Soul of a Beast› will kein Schweizer Mainstream-Film sein, sondern sieht eher aus nach inszenatorischem Wahnsinn – bei gleichzeitig höchster Präzision. Das macht ‹Soul of a Beast› zu einem Werk mit Potenzial zum Kultfilm.»

 

Die Premiere am 13. April findet in Anwesenheit des Regisseurs Lorenz Merz und des Hauptdarstellers Pablo Caprez statt, der eben als bester Darsteller mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet wurde. Das Gespräch führt der Filmjournalist Philipp Portmann.