Bangla

IT 2019, 86 min, DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Phaim Bhuiyan
Darst.: Phaim Bhuiyan, Carlotta Antonelli, Simone Liberati, Pietro Sermonti, Alessia Giuliani, Bob Corn, Milena Mancini, Rishad Noorani, Raja Sethi, Davide Fornaro u.a.

Phaim, ein 22-jähriger Muslim mit bengalischen Wurzeln, lebt mit seiner Familie im multiethnischen Stadtteil Torpignattara in Rom. Sein Geld verdient er als Aufseher in einem Museum, nebenbei frönt er seiner Leidenschaft für Musik mit seiner eigenen Band. Bei einem Konzert lernt er Asia kennen, eine junge Italienerin aus einer Künstlerfamilie, die komplett anders tickt als er: purer Instinkt, keine Regeln. Die beiden verlieben sich – und Phaim stürzt in ein Dilemma, denn seinen traditionellen Eltern zuliebe müsste er eine bengalische Frau heiraten und laut dem Islam ist Sex vor der Ehe für ihn tabu. Zerrissen zwischen Religion und Liebe, zwischen Regeln und Verlangen erzählt «Bangla» von einem Konflikt, der für viele Einwanderer der zweiten Generation alltägliche Realität ist – und kommt dabei mit unverfrorener Leichtigkeit und überwältigender Frische daher. Phaim Bhuiyan inszeniert sein charmantes Regiedebüt als Clash der Kulturen und verspielte, autobiografische Komödie. Der junge bengalischstämmige Regisseur spielt sich und seine Geschichte selbst, mit Witz, Selbstironie und einem ordentlichen Schuss Romantik. «Was bedeutet es für einen jungen Mann, Italiener der zweiten Generation und Moslem wie ich, in einer Welt zu leben, die oft so weit von den Regeln des Islam entfernt ist, besonders in Bezug auf Beziehungen und Sexualität? Ausgehend von diesen Fragen ist mein Film entstanden. (…) Gleichzeitig habe ich versucht, die Komplexität eines Mikrokosmos wie das multiethnische Viertel Torpignattara in Rom auf heitere Art darzustellen und seinen visuellen Reichtum einzufangen: Gebäude mit abbröckelndem Putz und Graffitis, Gesichter in allen Farben, rund um die Uhr geöffnete Obstläden. Moscheen und Kirchen. Junge und Alte. All das ist Torpignattara, das Viertel, in dem ich geboren und aufgewachsen bin und das in meinem Film eine heimliche Hauptrolle spielt», so der Regisseur. Herausgekommen ist «ein kleiner grosser Film, in dem der Mangel an Mitteln zu ideellem Reichtum, kreativem Antrieb und einer ungeheuren Ausdrucksfreiheit führt», schreibt Federico Pontiggia auf cinematografo.it. «‹Bangla› ist ein beachtliches Debüt, in dem der junge Newcomer Phaim Bhuiyan aus der Autobiografie eine Éducation sentimentale macht.»