Misbehaviour

UK/FR 2020, 106 min, DCP, E/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Philippa Lowthorpe
Darst.: Keira Knightley, Greg Kinnear, Daniel Tiplady, Jessie Buckley, Gugu Mbatha-Raw, Loreece Harrison, Rhys Ifans, Lesley Manville, Keeley Hawes, Phyllis Logan u.a.

London, 1970. Die alleinerziehende Sally ist frustriert. Nachdem sie mühevoll einen Studienplatz an der Historischen Fakultät der Universität ergattert hat, bekommt sie die Ignoranz der von Männern dominierten akademischen Welt so richtig zu spüren. Ihre Tochter Abi soll es einmal besser haben, deshalb engagiert sie sich in der Frauenbewegung. An einer Versammlung des «Women’s Liberation Movement» lernt sie Jo Robinson kennen, die mit ihrer aktivistischen Frauengruppe eine Aktion während der bevorstehenden Miss-World-Wahl in London plant. Die vom amerikanischen Komiker Bob Hope mit sexistischen Sprüchen moderierte Show ist das TV-Ereignis des Jahres – 100 Millionen Zuschauer werden weltweit erwartet. Und während die dunkelhäutigen Wahl-Aussenseiterinnen Miss Grenada und Miss Südafrika 2 sowie ihre Konkurrentinnen das Posieren in Badeanzügen üben, planen die mutigen Frauen ihren Coup, der die Welt endlich wachrütteln soll … Basierend auf den wahren Ereignissen um die Wahl zur «Miss World» 1970 inszeniert Regisseurin Philippa Lowthorpe, die für «Call the Midwife» 2012 als erste Frau mit einem BAFTA TV Award ausgezeichnet wurde, ein zum Nachdenken anregendes und zugleich vergnügliches Kinoereignis. Eva Harmeling schreibt in der Elle, «ein Film über die Misswahl 1970 ist fünfzig Jahre später so zeitgemäss und wichtig, wie er es damals nicht hätte sein können, denn es geht um all die Themen, die seit einigen Jahren verstärkt ihren Weg in die Öffentlichkeit finden: der Widerstand gegen die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern und die Problematik von sexueller Belästigung, fehlender Diversität und Equal Rights. Mit all diesen Facetten trifft der Film einen Nerv und macht ‹Misbehaviour› zu einem der wichtigsten Filme von 2020». Und Luitgard Koch bestätigt auf programmkino.de: «Regisseurin Philippa Lowthorpe lädt ein auf eine erhellende Zeitreise, die mit der Ernennung der ‹Miss World› aus Grenada zumindest in Sachen Rassismus damals etwas Fortschritt zuliess. Doch um Frauen aus der Schublade des schmückenden Beiwerks von Männern zu befreien, muss noch einiges passieren. Und so ist dem Satz im Abspann ‹Die Bemühungen, das Patriachat zu Fall zu bringen, dauern bis heute an› nichts hinzuzufügen.»