En attendant Bojangles

FR/BE 2021, 124 Min., DCP, F/d, ab 14 Jahren
Regie: Régis Roinsard
Darst.: Romain Duris, Virginie Efira, Grégory Gadebois, Solan Machado Graner, Elisa Maillot, Morgane Lombard, Bénédicte Charton, Franck Mercadal, Lucas Bléger u.a.

Es ist Liebe auf den allerersten Blick, als Georges auf einer mondänen Party an der Côte d’Azur der hinreissenden Camille begegnet. Georges hat sich hier eingeschlichen und schwindelt sich charmant durch die steife Gesellschaft, bis er auf der Tanzfläche diese bezaubernd exzentrische Erscheinung entdeckt, die genauso wenig wie er hierher zu gehören scheint. Stante pede brennen die beiden gemeinsam durch und erklären sich noch am selben Tag in einer verlassenen Kapelle zu Mann und Frau. Als neun Monate später ihr Sohn Gary geboren wird, ist das Glück perfekt. Im Paris der 1960er-Jahre zelebriert die kleine Familie die Leichtigkeit des Seins fernab aller bürgerlichen Konventionen. Jede Nacht wird zur rauschenden Party mit Tanz, Cocktails und hunderten Gästen, jeder Tag zum fantastischen Abenteuer. Über sämtliche Sorgen werden Luftschlösser gebaut, denn «wenn die Realität banal und trist ist», erklärt Camille ihrem kleinen Sohn, «muss man tanzen, damit das Leben weitergeht» – ganz so wie der Held des titelgebenden Songs «Mr. Bojangles». Doch bald wird klar, dass dieses schillernde Dasein und überbordende Glück auf Sand gebaut sind und die Fallhöhe gewaltig ist, denn die leidenschaftliche Camille hat auch eine dunkle Seite … Basierend auf dem gleichnamigen französischen Erfolgsroman von Olivier Bourdeaut über eine hingebungsvolle und bedingungslose Liebe, die auch in dunkelsten Zeiten zusammenhält, inszeniert Regisseur Régis Roinsard («Populaire») mit Virginie Efira und Romain Duris als atemberaubendem Paar eine frenetische Feier des Lebens. Jochen Werner schreibt auf filmstarts.de: «Was anfangs wirkt wie einer jener poppig-bunten Retro-Komödien, wie sie nur das französische Kino kann, entwickelt sich zunehmend zu einem manisch-depressiven Film über eine manisch-depressive Protagonistin. (…) Wie Roinsard seinen Stoff in tonale Exzesse und formale Kontraste übersetzt, ist so bewegend wie schlussendlich erschütternd. Von kaum zu überschätzender Bedeutung ist dabei, wie sich der Film immer wieder selbst kopfüber in die radikal übersteigerten Emotionalitäten hineinstürzt, von denen er erzählt.»