Premierenfilm

Song to Song

US 2017, 129 min, DCP, E/d
Regie: Terrence Malick
Darst.: Ryan Gosling, Rooney Mara, Michael Fassbender, Natalie Portman, Cate Blanchett, Holly Hunter, Bérénice Marlohe, Val Kilmer, Lykke Li u.a.

Die ehrgeizige Nachwuchsmusikerin Faye lässt sich in der brodelnden Musikszene von Austin, Texas, mit dem mächtigen Produzenten Cook ein. Daneben beginnt sie eine Liaison mit ihrem Musikerkollegen, dem Songwriter BV, einem von Cook geförderten aufsteigenden Stern. Dieses an Truffauts «Jules et Jim» erinnernde Liebesdreieck verkompliziert sich, als Cook mit der blonden Kellnerin Rhonda anbändelt. Sollte es im neuen Werk des unfassbaren Kinomystikers Terrence Malick etwas wie ein erzählerisches Zentrum geben, so ist es diese Viererkonstellation, in der die Hollywoodstars Rooney Mara, Michael Fassbender, Ryan Gosling und Natalie Portman weitgehend frei improvisieren. Wie bereits in früheren Filmen der letzten Jahre («Knight of Cups», «To the Wonder», «The Tree of Life») geht es Malick, der hier tief in Austins Musik- und Festivalszene eintaucht und dabei auch Gastauftritte von Stars wie Iggy Pop und Patti Smith integriert, um nichts weniger als um die Frage nach der Liebe als Illusion. Geradezu sensationell ist in diesem treibenden Strom hingehauchter Off-Kommentare, Dialogfetzen und flüchtiger Glücksmomente die Arbeit von Kameramann Emmanuel Lubezki. Er akzentuiert mit unaufhörlich fliessenden, oft mit extremem Weitwinkel gefilmten Kamerafahrten permanente Rastlosigkeit und Unruhe der Figuren – und vermittelt gleichzeitig den Eindruck, alles sei eine einzige Einstellung. Der Mexikaner Lubezki, bei Malick seit «The New World» (2005) bei jedem seiner Filme präsent, hat seine stupende Technik, verbunden mit traumwandlerischer visueller Sensibilität, auch bei mehreren anderen Regisseuren unter Beweis gestellt. Und gewann dafür dreimal hintereinander den Oscar: 2014 für «Gravity» von Alfonso Cuarón, 2015 für «Birdman» und 2016 für «The Revenant», beide von Alejandro González Iñárritu. «Es gibt ein paar Künstler, für die die Welt ganz anders aussieht als für uns; sie scheinen eine spezielle Linse zu besitzen. Terrence Malick ist einer von ihnen. In Malickville, falls dieser Ort existiert, schwirrt die Zeit als schöner, melancholischer Rausch von Bildern vorüber, der die Sinne in jedem Moment in Schwindel versetzt. Seit ‹The Tree of Life› baut der Regisseur an Malickville, und noch nie haben hungrige Seelen davon so viel gesehen wie hier.» Jordan Hoffman, The Guardian

 

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