Die Filme von Bernardo Bertolucci

Io e te

IT 2012, 103 min, DCP, I/d
Regie: Bernardo Bertolucci
Darst.: Tea Falco, Jacopo Olmo Antinori, Sonia Bergamasco, Veronica Lazar, Tommaso Ragno, Pippo Delbono, Michelangelo Ciminale, Rodolfo Corsato u.a.

Der 14-jährige, introvertierte Lorenzo hasst die Schule und wird von seinen Mitschülern gehänselt. Er verkriecht sich lieber alleine in seinem Zimmer, weswegen ihn seine besorgte Mutter Arianna zum Psychologen schickt. Als Lorenzo eines Tages seiner Mutter von Ski-Ferien mit der Klasse erzählt, atmet sie erleichtert auf. Aber Lorenzo hat ganz andere Pläne: Geschickt täuscht er den Ski-Urlaub vor und versteckt sich im Keller des Hauses – glücklich über die Aussicht, eine Woche lang seine Ruhe zu haben. Eines Nachts taucht plötzlich seine 25-jährige Halbschwester Olivia, die er kaum kennt, auf und sucht im Keller nach ihren Habseligkeiten. Schnell wird ihm klar, dass sie drogensüchtig ist und seine Hilfe braucht. Lorenzo ist entsetzt und gleichzeitig fasziniert von ihrer Lebenseinstellung, ihrer Drogenabhängigkeit, ihren künstlerischen Anflügen und vor allem von ihren dunklen Anspielungen auf den gemeinsamen Vater. Ein ungewöhnliches Zusammenleben nimmt seinen Anfang. Nach fast zehn Jahren erzwungener Schaffenspause, seit einem unglücklichen Sturz und einer erfolglosen Operation an den Rollstuhl gefesselt, kehrt Bertolucci mit «Io e te» nach Italien zurück. In einem Interview sagte er, dass er erst wieder Filme machen konnte, als er seine neue Situation akzeptierte – Filmemachen mit anderer Perspektive, unter anderen Bedingungen. Vielleicht adaptierte er deshalb die Novelle «Io e te» von Niccolò Ammaniti, die fast ausschliesslich an einem Ort spielt und damit «Klaustrophobie» in «Klaustrophilie» – wie Bertolucci es nennt – umwandelt, in die «Liebe zur Beschränkung in einem geschlossenen Raum». «‹Io e te› ist ein Film über die Hoffnungen, Enttäuschungen, Kämpfe und Träume von zwei jungen Menschen. Viele meiner Filme haben die Jugend zum Thema (…). Auch wenn ich die siebzig überschritten habe, beschäftigen mich die Jungen immer noch, reizt mich die Herausforderung, ihre Vitalität, ihre Neugier einzufangen.» Bernardo Bertolucci, zit. nach cinematheque.ch

 

Reservieren:

Trailer