Premierenfilm

Stille Reserven

AT/DE/CH 2016, 96 min, DCP, D
Regie: Valentin Hitz
Darst.: Clemens Schick, Lena Lauzemis, Daniel Olbrychski, Marion Mitterhammer, Martin Reik, Marcus Signer, Simon Schwarz, Stipe Erceg, Dagmar Koller u.a.

Wien in einer nicht allzu fernen Zukunft. Der Tod ist abgeschafft, was konkret bedeutet, dass man auch nach dem Ableben keine Ruhe vor dem Zugriff kapitalistischer Mechanismen hat. So muss, wer verschuldet oder schlecht versichert «stirbt», als komatöser Datenspeicher oder gar als Gebärmaschine noch 200 Jahre «weiterarbeiten». Entgehen kann man diesem Schicksal nur, indem man eine sogenannte Todesversicherung abschliesst, die einem wirklich die ewige Ruhe garantiert. In der stylischen Konzernzentrale des Versicherungsunternehmens arbeitet Vincent, ein karrieregeiler Angestellter, der mit seinen eiskalten Methoden ein perfektes Rädchen in der entwürdigenden Maschinerie abgibt. Doch eines Tages serviert man ihn ab, und nun versucht er verzweifelt und mit allen Mitteln, wieder auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Bei seinen Bemühungen lernt er Lisa kennen, eine Rebellin und Aktivistin einer Gruppe, die verarmt im Untergrund lebt und einen Anschlag auf die «Lebenserhaltungslager» plant. Vincent erhält von seinen Arbeitgebern noch einmal eine Chance; er wird als Agent auf Lisas Gruppe angesetzt, ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Der gebürtige Deutsche Valentin Hitz entwirft in seinem ersten langen Spielfilm, einer Koproduktion zwischen Deutschland, Österreich und der bekannten Zürcher Produktionsfirma Dschoint Ventschr, eine düstere Dystopie und beweist, dass überzeugendes Genrekino mit begrenzten materiellen Ressourcen auch im deutschsprachigen Raum möglich ist. «Dieser Vincent ist ein braver Vollstrecker einer Diktatur über das Leben, ähnlich einem Guy Montag aus Truffauts ‹Fahrenheit 451›, der sich irgendwann gegen das System wendet, weil er merkt, wie sehr es in ihm fault. Regisseur Hitz zeichnet seine überaus ambitionierte Dystopie in Film-Noir-Ästhetik als düstere, scharfkantig und reduziert ausgestattete, in steril-faszinierenden Bildern von Kameramann Martin Gschlacht gefasste Sci-Fi-Eleganz, die man aus Österreich so noch nicht gesehen hat. (…) Das alles gelangt mit einer Selbstverständlichkeit auf die Leinwand, dass Hollywood eigentlich zum Hörer greifen sollte, zumindest für ein Remake.» Matthias Greuling, Wiener Zeitung

 

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