Premierenfilm

Dancing Beethoven

ES/CH 2016, 80 min, DCP, O/d-f
Regie: Arantxa Aguirre
Mitw.: Óscar Chacón, Julien Favreau, Zubin Mehta, Gil Roman, Malya Roman, Elisabet Ros u.a.

Als der legendäre Maurice Béjart im Jahr 1964 ankündigte, zu Beethovens Neunter Sinfonie eine Choreografie zu entwickeln, galt dieses Ansinnen als Skandal. Von nicht wenigen Leuten wurde Béjart damals als Barbar beschimpft, der sich frevelhaft an einer Ikone des musikalischen Welterbes vergreife. Das Ergebnis von Béjarts Arbeit brachte die Kritiker aber zum Verstummen, denn es war von so viel Respekt für Beethovens Partitur durchdrungen und von solch unglaublicher Schönheit, dass es bis heute als ein Schlüsselwerk in der Karriere des 2007 verstorbenen Meisterchoreografen gilt. 2014, zum 50. Jahrestag seiner Uraufführung, beschloss Gil Roman, Béjarts Nachfolger am Béjart Ballet Lausanne, es erneut auf die Bühne zu bringen. Für das Projekt zog er die 1965 geborene spanische Regisseurin Arantxa Aguirre bei, eine profunde Ballettkennerin, die mit und über das Béjart Ballet Lausanne bereits drei lange und einen kurzen Dokumentarfilm realisiert hatte. Gemeinsam mit dem Tokyo Ballet und unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta und seinem Israel Philharmonic Orchestra wird «Dancing Beethoven» in neun Monaten Entstehungszeit zur Geburt eines weltumspannenden Ballett- und Musikereignisses, dessen bekannte Textzeile «Alle Menschen werden Brüder» hier erst recht einen tieferen Sinn bekommt – und das deswegen aber keinesfalls nur naiv-lebensbejahend ist, sondern auch dunkle Seiten menschlicher Existenz in einer unheilvollen Welt nicht ausspart. «Das Resultat von neun Monaten Drehzeit zwischen London und Tokio ist schlicht überwältigend. (…) Und die Präsenz der jungen Schauspielerin Malya Roman, deren Eltern noch unter Béjart tanzten, als Alter Ego der Regisseurin bringt darüber hinaus auch noch die subjektive Sicht einer Erzählerin mit ein. Sie wird Zeugin eines einzigartigen kreativen Prozesses und verfolgt von den ersten Proben bis hin zu den Reflexionen über das fertige Werk jede Veränderung und jede Überraschung mit stets wachem und für Neues offenem Geist.» García, El Pais

 

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