Premierenfilm

Tiger Girl

DE 2017, 90 min, DCP, D
Regie: Jakob Lass
Darst.: Ella Rumpf, Maria-Victoria Dragus, Enno Trebs, Orce Feldschau, Benjamin Lutzke, Franz Rogowski, Ulrik Bruchholz, Lana Cooper, Robert Gwisdek u.a.

Tiger Girl ist eine junge Frau mit unbändigem Freiheitsdrang, sie haust in Berlin in einem Wohnwagen. Sie ist versiert in Kampfsport und jederzeit bereit, ihre Kenntnisse auch anzuwenden. Das erfährt auch Maggie Fischer, eine junge Polizeischulaspirantin, die soeben durch die Prüfung gefallen ist. Als sie in einer U-Bahn-Station von einer Gruppe zugedröhnter Typen belästigt wird, unternimmt Tiger Girl eine handfeste Rettungsaktion. So beginnt eine wunderbare Freundschaft. Maggie fängt eine Ausbildung bei einem privaten Security-Dienst an, erhält eine Uniform, und Tiger Girl ist fasziniert von der Macht, die so ein Outfit verleiht. Sie gibt Maggie den Kampfnamen Vanilla, und gemeinsam prügeln sich die beiden in bisweilen halsbrecherischen Martial-Arts-Szenen lustvoll sowohl durch die Welt braver Bürger als auch jene des sprichwörtlichen Prekariats in der deutschen Hauptstadt. Doch während Tiger Girl nur denen eins in die Fresse haut, die es auch verdient haben, wird bei Vanilla die Gewalt bald zum Selbstzweck – was die Frauenfreundschaft auf eine harte Probe stellt. Wie schon bei seinem letzten Film, der Liebeskomödie «Love Steaks» (2013), setzte Regisseur Jakob Lass auch bei «Tiger Girl» nur ein skizzenhaftes Drehbuch ein. Die Schauspieler kannten nur die Grundzüge der Story und improvisierten die Dialoge beim Drehen. Das führt zu Szenen, die sehr authentisch, teilweise beinahe dokumentarisch anmuten. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass im Film zahlreiche Laien mitwirkten, die sich selbst spielen. So ist etwa der Ausbilder der Security-Schule real; er stand für den Film erstmals in seinem Leben vor der Kamera – was auch für alle Schüler, mit Ausnahme von Vanilla, gilt. Ella Rumpf, 2014 bekannt geworden durch «Chrieg», und Maria-Victoria Dragus, seit «Das weisse Band» ein Weltstar und kürzlich in «Bacalaureat» in der Hauptrolle zu sehen, sind in dieser das Berlinale-Publikum begeisternden «Martial-Arthouse»-Tragikomödie das neue weibliche Powercouple, würdige Nachfolgerinnen von «Thelma & Louise». «Ein ständig die Richtung wechselnder Coming-of-Age-Film (…). Das ist in dieser drastischen Form, zumindest für den deutschen Film, absolut neu. Spannend. Und oft kaum auszuhalten.» Christine Stöckel, taz.de

 

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