Premierenfilm

Parents

DK 2016, 86 min, DCP, O/d
Regie: Christian Tafdrup
Darst.: Miri Ann Beuschel, Emilia Imperatore Bjørnvad, Anton Honik, Elliott Crosset Hove, Bodil Jørgensen, Søren Malling, Christian Tafdrup u.a.

Kjeld und Vibeke sind ein Ehepaar um die 60 und haben bis anhin offensichtlich nur für ihren Sohn Esben gelebt. Als dieser erwachsen ist und auszieht, stürzen sie in eine tiefe Krise. Zunächst versuchen sie, ihrem Sohn in jeder Hinsicht auf seinem Weg in die Selbständigkeit behilflich zu sein, doch bald müssen sie einsehen, dass dieser sie nicht mehr braucht und ihr schönes Haus mit Garten für sie alleine zu gross ist. So verkaufen sie ihr Anwesen und wagen den Umzug in ihre alte Studentenbude, wo sie sich vor über dreissig Jahren kennengelernt hatten. Sie schwelgen in Nostalgie, richten ihre Bleibe wieder so her, wie sie in den 1980ern war, hören alte Vinyl-Platten und betrachten Fotos von damals. Eines Morgens wachen sie um 30 Jahre verjüngt auf und sind wieder die verliebten Studenten aus jener Zeit, als ihnen noch alle Möglichkeiten offen standen. Was zunächst wie ein schöner Traum erscheint, erweist sich rasch als schrecklicher Albtraum. Zwar sind Kjeld und Vibeke jetzt wieder jung, doch plötzlich steht auch Esben wieder da. Er wurde von seiner Freundin verlassen und will auch in die Studenten-WG einziehen … Der Erstling von Christian Tafdrup, der seit über 20 Jahren zu Dänemarks bekanntesten Schauspielern zählt (u.a. «After the Wedding», «Borgen»), avancierte am letztjährigen Festival international du film fantastique de Neuchâtel NIFFF mit seinem konsequenten Mix aus Altersdrama und Fantasy-Spuk zu einem der Publikumslieblinge. «‹Parents› spielt mit einer einzigen Idee. Aber das mit einer bewundernswerten Konsequenz und Rücksichtslosigkeit. Das dürfte aktive wie mittlerweile eher passive Eltern ansprechen, aber ebenso ihre Kinder ab einem bestimmten Alter. Denn das, was dieser Film perfekt beherrscht, ist der Trick, jede liebenswerte Schwäche, jede Sehnsucht erst anzuspielen und dann auszuspielen, über die erste Peinlichkeit hinaus an den Punkt, an dem der Schmerz einsetzt. Und keiner kann sagen, das geht mich nichts an. Wer noch nicht da war, der (oder die) hat es noch vor sich. ‹Parents› geht nicht nur unter die Haut, der Film versöhnt auch auf radikale Art mit dem Älterwerden. Indem er den Jugendlichkeitswahn zum Wahnsinn erklärt.» sennhausersfilmblog.ch

 

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