Premierenfilm

After the Storm

JP 2016, 117 min, DCP, O/d-f
Regie: Hirokazu Kore-eda
Darst.: Hiroshi Abe, Yôko Maki, Taiyô Yoshizawa, Kirin Kiki, Mickey Curtis, Lily Franky, Isao Hashizume, Shôno Hayama, Sôsuke Ikematsu u.a.

Ryota war einst ein gefeierter Schriftsteller, doch das ist Vergangenheit – jetzt ist er spielsüchtig und versucht sich als Privatdetektiv durchzuschlagen. Seine verwitwete Mutter hat kein Verständnis für sein verpfuschtes Leben, seine Frau hat ihn schon vor einiger Zeit verlassen, und den kleinen gemeinsamen Sohn sieht er nur noch selten. Doch Ryota kämpft darum, sein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Als an einem Sommertag ein schwerer Sturm aufkommt, wird die Beziehung zu seinem Sohn unverhofft wieder enger. Der 1962 in Tokio geborene Hirokazu Kore-eda ist ein Phänomen: Seit er vor 17 Jahren mit seinem zweiten Spielfilm «After Life», einem sanft ironischen Drama um auf ihr Leben zurückblickende Tote, auch auf hiesigen Leinwänden einen Achtungserfolg erzielte, lief jeder seiner nachfolgenden Kinospielfilme auch in den Schweizer Sälen. «After the Storm» ist Hirokazu Kore-edas zehnter Film, der bei uns zu sehen ist. Damit ist der Regisseur, der auch schon als Erbe von Japans cineastischem Übervater Yasujirô Ozu bezeichnet wurde, der mit Abstand erfolgreichste und kontinuierlichste japanische Filmemacher hierzulande, ja wohl sogar der asiatische Cineast, von dem es am meisten Filme in unsere Kinos schafften. Vor Jahresfrist lief im Kinok das Geschwisterdrama «Our Little Sister»; gut zwei Jahre zuvor avancierte «Like Father, Like Son», ein Drama um biologische und soziale Elternschaft, zu seinem erfolgreichstem Film. Dabei dreht Kore-eda, ähnlich wie sein Vorbild Yasujirô Ozu, im Grunde genommen oft Variationen desselben Filmes. So gleichen sich seine Werke nicht nur inhaltlich stark, sondern sind auch meist in vergleichbaren sozialen Schichten angesiedelt: Es sind oft Familienporträts, die von den feinen Rissen zwischen den Generationen erzählen. Mit seismografischer Präzision und grosser Wahrhaftigkeit entwickelt Kore-eda dieses Thema nun auch in «After the Storm», schafft dabei aber im Gegensatz zu früheren Filmen eine Spannung, die diesem Drama gar einen leicht kriminalistischen Touch verleiht. «Ein verstohlener, bittersüsser Blick auf menschliche Schwächen, schlicht überwältigend.» Deborah Young, The Hollywood Reporter

 

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