Premierenfilm

Elle

FR/DE/BE 2016, 130 min, DCP, F/d
Regie: Paul Verhoeven
Darst.: Isabelle Huppert, Laurent Lafitte, Anne Consigny, Charles Berling, Virginie Efira, Judith Magre, Christian Berkel, Jonas Bloquet, Alice Isaaz u.a.

Die attraktive Mittfünfzigerin Michèle Leblanc betreibt zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Anne in Paris eine kleine Computerfirma, die auf brutale Videogames spezialisiert ist. Erfolgreich führt sie ihre Crew von vorwiegend jüngeren Männern und lässt sich durch nichts erschüttern – auch nicht, als sie eines Tages in ihrer Villa von einem kostümierten Mann brutal vergewaltigt wird. Sie geht nach der Tat zur Tagesordnung über, erzählt zunächst niemandem von dem, was ihr widerfahren ist. Erst bei einem Restaurantbesuch einige Zeit später, bei dem ihr Ex-Mann, ein erfolgloser Schriftsteller, sowie Anne und deren Ehemann mit von der Partie sind, erwähnt sie beiläufig das Verbrechen, geht aber trotz des Rats der Anwesenden auch jetzt nicht zur Polizei. Bald darauf überfällt der Unbekannte Michèle erneut. Basierend auf dem 2012 erschienenen Roman «Oh …» des französischen Bestsellerautors Philippe Djian inszenierte der mittlerweile 78-jährige Paul Verhoeven («Basic Instinct») – der dieser Tage als Jurypräsident an der Berlinale amtiert – das verstörende erotische Vexierspiel um das Begehren einer Femme fatale mit einer grandiosen Isabelle Huppert als Hauptfigur. Die Produzenten hatten ursprünglich eine amerikanische Schauspielerin für die Rolle der Michèle gewollt, wurden aber in Hollywood nicht fündig – zum Glück für einen Film, der, wäre er an einem Schweizer Filmfestival gelaufen, den Zusatz erhalten hätte: «kann die Sensibilität gewisser Zuschauer verletzen». «‹Elle› entwirft ein überzeichnetes Sittenbild der verlogenen Bourgeoisie, in der jeder ein schmutziges Geheimnis hat. Huppert verkörpert Michèle als Opfer-Täter-Figur, welche Grenzüberschreitungen geradezu sucht. (…) Verhoeven arbeitet dabei mit Suspense – als Zuschauer weiss man stets etwas mehr als die Figuren. Er versteht es überdies meisterhaft, den Zuschauer mit Effekten wie einem zuknallenden Fensterladen zu erschrecken. Elegant inszeniert und ausgestattet, hervorragend besetzt: bestes Unterhaltungskino.» Christian Jungen, Frame

 

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