Marija

Die Ukrainerin Marija lebt in der Dortmunder Nordstadt, einem Multi-Kulti-Viertel mit zweifelhaftem Ruf. Hier, wo Menschen aus über 130 Nationen eng zusammenleben, schlägt sie sich als Putzfrau in einem Hotel durch. Sie lebt sparsam und schafft es so, jeden Monat etwas Geld auf die Seite zu legen, um sich dereinst ihren grössten Traum erfüllen zu können: einen eigenen Coiffeursalon. Als man sie beim Klauen von Ohrringen erwischt, wird ihr fristlos gekündigt – der Traum rückt in weite Ferne. Ohne Geld für die Miete, bezahlt sie ihren Vermieter, den Türken Cem, mit sexuellen Gefälligkeiten. Über ihn lernt sie auch den dubiosen Bauführer Georg kennen, einen Österreicher, der eine Russisch-Kundige sucht, um bei seinen Geschäften mit der Mafia nicht übers Ohr gehauen zu werden. So wird Marija zu Georgs Assistentin – ein Verhältnis, das Cem gar nicht passt … Der Schweizer Michael Koch erlangte 2003 mit zarten 20 Jahren als Schauspieler landesweiten Ruhm, als er an der Seite von Melanie Winiger in der Erfolgskomödie «Achtung, fertig, Charlie!» die Hauptrolle spielte. Kurz darauf übersiedelte er nach Köln und absolvierte an der dortigen Kunsthochschule ein Studium in Filmregie. Sein Kurzfilm «Wir sind dir treu» über die Muttenzer Fankurve gewann 2005 an den Kurzfilmtagen Winterthur den Preis als Bester Schweizer Kurzfilm und machte danach international Karriere, ebenso wie die darauffolgenden Kurzfilme «Beckenrand» und «Polar», wobei letzterer sogar an der Berlinale ausgezeichnet wurde. Mit «Marija», seinem ersten Langspielfilm, letztes Jahr im Wettbewerb von Locarno uraufgeführt, etabliert sich Koch als stilsicherer und sensibler Regisseur und Drehbuchautor eines Sozialdramas mit Film-Noir-Elementen, das von einigen Kritikern bereits mit Filmen der Dardenne-Brüder verglichen wurde. Mit der aus zahlreichen «Tatort»-Folgen bekannten Russlanddeutschen Margarita Breitkreiz in der Hauptrolle sowie Georg Friedrich, dem österreichischen Bad Boy vom Dienst, ist «Marija» zudem hervorragend besetzt.

Die Regisseur Michael Koch ist an der Vorstellung von Dienstag, 28. Februar, 19.45 Uhr anwesend.

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