Premierenfilm

Welcome to Norway

NO 2016, 90 min, DCP, O/d
Regie: Rune Denstad Langlo
Darst.: Anders Baasmo Christiansen, Olivier Mukuta, Slimane Dazi, Henriette Steenstrup, Renate Reinsve, Nini Bakke Kristiansen, Elisar Sayegh, Fridtjov Såheim u.a.

Der Familienvater und Hotelier Primus steckt in Schwierigkeiten; seine Herberge in der eisigen Einöde in Norwegens Provinz nahe der schwedischen Grenze ist pleite. Da kommt ihm die aktuelle Flüchtlingskrise gerade recht. Er öffnet das Hotel vorübergehend als Asylunterkunft und will mit dem Geld, das er dafür vom Staat bekommt, eine Renovation finanzieren. Doch die neu angekommenen Hotelgäste erweisen sich als nicht so pflegeleicht, wie er sich das vorstellte. Nach «Nord» (2009) und «Chasing the Wind» (2013) zeigt sich Rune Denstad Langlo in seinem neuen Film weit weniger lakonisch und minimalistisch, sondern zieht lustvoll alle Register einer so intelligenten wie tiefgründigen Komödie. Neben dem originellen Plot sind es vor allem die Schauspieler, die «Welcome to Norway» zum reinen Kinovergnügen machen. Norwegens Schauspielstar Anders Baasmo Christiansen, noch in bester Erinnerung als einer der Bösewichte in Hans Petter Molands Rachekomödie «Einer nach dem anderen», verkörpert mit umwerfender Spielfreude diesen Primus, der sich vom Geschäftemacher mit rassistischer Schlagseite zum engagierten Mitmenschen wandelt. «Rune Denstad Langlo ist auf seine Weise durchaus Populist. Das fängt schon mit dem Helden Primus an, (…) der wie ein Mittelwert norwegischer Männlichkeit wirkt (…), ein Otto Normalverbraucher in dem reichen skandinavischen Land. (…) Was anfangs eher ein bisschen Spiessersatire mit einem Schuss krimineller Energie war, wird nun in dem Mass melancholischer, indem die Schutzbefohlenen von Primus aus dem Schatten treten, Geschichte bekommen und man mit ihnen konkret zu leben beginnt. (…) Die bekannte Weisheit, dass Vorurteile am besten an Erfahrungen scheitern, ist die dramaturgische Leitlinie in ‹Welcome to Norway›, und Denstad Langlo navigiert seinen Film geschickt zwischen allen Fallen hindurch (vor allem der Sentimentalität). (…) Und einmal fällt auch ein Satz, der in der deutschen Untertitelung ausgesprochen resonant wird: ‹Wir schaffen das nicht.› Das muss widerlegt werden.» Bert Rebhandl, FAZ

 

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