Premierenfilm

Personal Shopper

FR/DE/CZ/BE 2016, 105 Min., DCP, E/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Olivier Assayas
Darst.: Kristen Stewart, Lars Eidinger, Nora von Waldstätten, Sigrid Bouaziz, Anders Danielsen Lie, Ty Olwin, Benjamin Biolay, Audrey Bonnet, Pascal Rambert u.a.

Die junge Amerikanerin Maureen hat in Paris einen so seltsamen wie lukrativen Job: Sie ist persönliche Einkäuferin für eine Deutsche mit dem Künstlernamen Kyra. Als hochbezahltes Supermodel ist Kyra so gefragt, dass sie keine Zeit hat, sich persönlich dem Shoppen von Kleidern, Schmuck und Accessoires zu widmen, deren Preise schon mal im sechsstelligen Bereich liegen. So ist es Maureen, die mit ihrem Roller durch Paris kurvt und für die Chefin zuverlässig das Gewünschte herbeischafft. Doch eigentlich ist Maureens Job nur ein Detail, denn in Wirklichkeit geht es in «Personal Shopper» um ganz anderes: Maureen hat die Fähigkeit, mit Toten in Verbindung zu treten, und ihr kürzlich verstorbener Bruder Lewis ist der, mit dem sie am häufigsten kommuniziert. Maureen und Lewis leiden beziehungsweise litten beide an einem gefährlichen Herzfehler und hatten sich einst geschworen, dass derjenige, der zuerst stirbt, dem anderen aus dem Totenreich eine Nachricht schickt. Zusammen hatten sie in einer Villa gelebt. Als Maureen diese nach Lewis’ Tod verkaufen will, erweist sich das als schiere Unmöglichkeit: Die potenziellen Käufer fürchten sich vor dem Geist – und so wird er langsam auch für Maureen zur Last. Sie versucht, ihn zu vertreiben, obwohl sie ihn gleichzeitig unendlich vermisst. Nach ihrem gemeinsamen künstlerischen Triumph mit «Sils Maria» wollten Kristen Stewart und Regisseur Olivier Assayas unbedingt erneut zusammenarbeiten und verbanden mit dieser paranormal angehauchten Charakterstudie Geistergeschichte und Modeweltdrama zu einem melancholischen Stück über Trauer und Verlust, Isolation und der Suche nach der eigenen Bestimmung. Für sein betörendes Stück Genrekino, das jegliche Erwartungen unterläuft, wurde Assayas beim Cannes Film Festival 2016 mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet, während Kristen Stewart in der bis dahin wohl besten Rolle ihrer Karriere auftrumpfte. Frédéric Jaeger schrieb seinerzeit im Spiegel: «Ja, nichts ist beglückender als unter der Regie von Olivier Assayas dem Spiel von Kristen Stewart zuzusehen: Wobei, Spiel klingt hier schon falsch. Denn mehr noch geht es darum, ihrer Präsenz beizuwohnen, zu erfassen, wie intensiv anwesend diese Frau sein kann.»

 

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