Premierenfilm

The Salesman

IR/FR 2016, 125 min, DCP, O/d-f
Regie: Asghar Farhadi
Darst.: Taraneh Alidoosti, Shahab Hosseini, Mina Sadati, Babak Karimi, Farid Sajjadi Hosseini, Maral Bani Adam, Mehdi Koushki, Ehteram Boroumand u.a.

Rana und Emad sind ein modernes Paar im Teheran von heute und wohnen in einem grossen Wohnblock im Herzen der iranischen Metropole. Als sie eines Nachts alarmiert werden, dass das Gebäude wegen unsachgemäss ausgeführter Aushubarbeiten am Nachbargrundstück akut einsturzgefährdet ist, müssen sie evakuiert werden. Emad erweist sich in diesen kritischen Momenten als mutig und selbstlos; er hilft tatkräftig mit, einige der noch schlafenden Bewohner rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Daraufhin findet das Paar eine neue, vorübergehende Bleibe in einem Appartement, das einem Bekannten von Emad gehört. Der Bekannte ist, wie Emad und Rana, Mitglied einer Theatertruppe, die gerade daran ist, «Tod eines Handlungsreisenden» zur Aufführung zu bringen – ein nicht ganz leichtes Unterfangen, enthält Arthur Millers Stück aus dem Jahr 1949 doch Szenen, an denen die Zensoren des Regimes Anstoss nehmen. Tagsüber arbeitet Emad als Mittelschullehrer für Literatur; er ist bei seinen Schülern beliebt, und Rana ist er ein stets fürsorglicher Ehemann. Als Rana eines Tages während Emads Abwesenheit im Badezimmer der neuen Bleibe Opfer eines so brutalen wie rätselhaften Überfalls wird, öffnen sich bei allen Beteiligten Abgründe, von denen zuvor niemand etwas geahnt hätte. Nach seinem in Frankreich gedrehten Film «Le passé» (2013) ist Asghar Farhadi für seinen neuen Film wieder in den Iran zurückgekehrt. Ähnlich wie in seinem Oscar-gekrönten Geniestreich «A Separation» (2011) seziert er auch in «The Salesman» erneut mit messerscharfer Intelligenz die Beziehungswirren eines jungen Teheraner Paares aus der unteren Mittelschicht und lässt dabei jegliche Gewissheiten über die einzelnen Figuren konsequent ins Leere laufen. «Farhadi erweist sich einmal mehr als ein grosser Meister im Aufbau von Spannung und dem Einsatz von unterschiedlichen Erzählgeschwindigkeiten. Ganz langsam lässt er beunruhigende Elemente in seinen Film einfliessen und heizt dann heftig jenes schleichende Gefühl von Ohnmacht und Paranoia an, das entsteht, wenn man gewahr wird, dass man die Person, die man liebt, nie ganz kennt.» Allan Hunter, Screen International

 

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