Architektur im Film

Alpi

DE 2011, 62 min, DCP, O/d
Regie: Armin Linke

Alpi ist das Resultat eines siebenjährigen Forschungsprojekts zur aktuellen Wahrnehmung des Alpenraums. Orte und Situationen aus allen acht Anrainerstaaten, die vier Sprachräume umspannen, werden einander gegenübergestellt. Die Alpen werden als Insel betrachtet, die mit verschiedenen globalen Transformationsprozessen in Verbindung steht. Armin Linke und sein Team unternahmen viele Reisen in die Alpenregion, die sie – ironischerweise – letztlich bis nach Dubai führten. Der Film zeigt die Alpen aufgrund ihrer Komplexität und ihrer Bedeutung für die Umwelt als einen zentralen Ort, an dem die Vielschichtigkeit sozialer, ökonomischer und politischer Beziehungen sichtbar wird. Für Armin Linke sind die Alpen im heutigen Europa eine Keimstätte der Moderne und ihrer Illusionen. Der Fotograf und Filmemacher lebt in Mailand und Berlin und forscht über die ökonomischen, ökologischen und anthropologischen Veränderungen unserer Zeit im Alpenraum und darüber hinaus. Er analysiert und dokumentiert Räume, die der Mensch schuf und die ihn umgeben, und sucht nach der Verbindung dieser unterschiedlichen Bereiche. Für seine filmischen und fotografischen Dokumentationen schöpft er auch aus seinem eigenen, mehr als 100’000 Fotografien umfassenden Archiv. «Idyllische Almhütten, saftige Wiesen und smaragdgrüne Bergseen bekommt man keine zu sehen. Auch jodelt niemand. Einmal spricht ein alter Italiener von seiner Einsamkeit, so ganz allein und abgelegen in den Bergen lebend. ‹Alpi› beschäftigt sich mit den Alpen als Wirtschaftsraum und sammelt Bilder aus einem umtriebigen Mythen-Gebiet: vom Ski-Ressort in Dubai, in dem es sogar schneit, bis zum meteorologischen Modell, mit dem das Verhalten von Sand- und Wasserfluten in bergigem Gelände simuliert werden kann. Kommentar braucht das keinen. Aus der klugen Montage ergibt sich ganz von selbst, dass zwischen Wellness-Oase und Schengen-Grenze kein Platz mehr ist für Edelweiss und Steinbock.» Viennale 2016

 

Am Dienstag, 18. April, führt Köbi Gantenbein, Chefredaktor  und Verleger Hochparterre,  in den Film ein.

 

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