Jane Austen Goes to the Movies

Mansfield Park

UK 1999, 112 min, 35 mm, E/d-f
Regie: Patricia Rozema
Darst.: Frances O’Connor, Johnny Lee Miller, Victoria Hamilton, Justine Waddell, Embeth Davidtz, Alessandro Nivola, Harold Pinter, Hannah Taylor Gordon u.a.

Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Fanny Price wächst auf dem hochherrschaftlichen Anwesen ihres Onkels Sir Thomas Bertram auf, der oft abwesend ist, denn ein grosser Teil seines Vermögens stammt aus den Plantagen auf Antigua. Die begüterte Familie lässt die arme Verwandte ihre gesellschaftliche Minderwertigkeit spüren, vor allem die verzogenen Töchter Julia und Maria machen Fanny das Leben schwer. Der sensible Edmund, der jüngste Sohn der Familie, ist der einzige, der vorurteilsfreie Sympathie für Fanny empfindet, mit der er die Leidenschaft für Literatur teilt und von deren freiem Fühlen und Denken er fasziniert ist. Die Ankunft der Geschwister Mary und Henry Crawford, die auf der Suche nach erotischen Abenteuern und passenden Ehepartnern die Herrenhäuser abklappern, bringt das Gefühlsleben auf Mansfield Park gehörig durcheinander. Edmund verfällt den Verführungskünsten der schönen Mary, und Henry versucht sein Glück nicht nur bei Julia und Maria, sondern auch bei Fanny. Die kanadische Regisseurin Patricia Rozema legt mit der Literaturverfilmung «Mansfield Park» eine wohltuend moderne Bearbeitung des 1814 erschienenen Romans von Jane Austen vor. Rozema nähert sich dem Text auf hintergründige Weise. Da «Mansfield Park» als Austens autobiografischstes Werk gilt, macht Rozema aus Fanny eine ambitionierte Schriftstellerin, die unübersehbar Austens Züge trägt – eine junge Frau, die an ihren Lebensgrundsätzen festhält, auch wenn sie dabei auf Schwierigkeiten stösst. «Mansfield Park» ist eine innovative, kunstvolle und elegante Romanverfilmung, in welcher Austens Werk jenseits von Herzschmerz als dasjenige einer gesellschaftskritischen und unverfrorenen Beobachterin erscheint, die ironisch kommentiert, was um sie herum geschieht.

 

Reservieren:

Trailer