Premierenfilm

Un peu, beaucoup, aveuglément!

FR 2015, 90 min, DCP, F/d
Regie: Clovis Cornillac
Darst.: Mélanie Bernier, Clovis Cornillac, Lilou Fogli, Philippe Duquesne, Grégoire Oestermann, Oscar Copp, Boris Terral, Manu Payet, Arnaud Lechien u.a.

Madame ist eine schüchterne Pianistin mit strenger Hochsteckfrisur und grosser Brille; sie bereitet sich für die Aufnahmeprüfung am Konservatorium vor. Monsieur ist Spiele-Erfinder und Einsiedler; nach einem persönlichen Drama hat er sich in seiner Dachwohnung verbarrikadiert, um ein kompliziertes Spiel zu entwickeln, das man auch alleine spielen kann. Als Madame dringend eine neue Bleibe braucht, findet sie diese ausgerechnet im Haus von Monsieur, in einer Wohnung auf dem gleichen Stock, nur durch eine dünne Wand von ihm getrennt. Nun hat Monsieur umfangreiche Erfahrung im Herausekeln von Wohnungsnachbarn, er hat sogar ein Ich-vergraule-den-neuen-Mieter-Spiel erfunden. Doch bei Madame funktioniert seine Strategie nicht; sie lässt sich nicht einschüchtern, sondern sagt ihrem Nachbarn den Kampf an. Durch den Konflikt lernen sich die beiden namenlosen Protagonisten näher kennen: Zwei Menschen, die in letzter Zeit fast keinen Kontakt mit anderen Menschen hatten, finden plötzlich eine verwandte Seele, jemanden, der – wohl oder übel – zuhört und zu kennen scheint, was man selbst fühlt. So wird aus anfänglicher Abscheu Freundschaft, Beziehung und – Liebe … Das Regiedebüt des Schauspielers Clovis Cornillac, der auch «Monsieur» verkörpert, ist eine märchenhafte romantische Komödie, die ganz auf der akustischen Ebene funktioniert. «Die Hörerlebnisse, die Clovis Cornillac seinen Figuren und dem Publikum beschert, sind wirklich originell und teilweise sehr witzig. So bekriegen sich Madame und Monsieur anfangs, in dem er etwa Metall in einen Mixer steckt und sie besonders vehement spielt. Als ultimative Höllenmaschine entpuppt sich allerdings ein Metronom, was Tausende von Klavierschülern wohl bestätigen würden. Von der Hölle, die das tickende Ding Monsieur bereitet, führt dann ein direkter Weg in den Himmel der Musik. (…) Es ist nicht weniger als ein Orgasmus, den Madames Klavierspiel den beiden beschert. Das ist sehr mitreissend inszeniert, man möchte danach am liebsten gleich ins Konzert gehen.» Martina Knoben, epd film

 

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