Premierenfilm

Tanna

AU/VU 2015, 100 min, DCP, O/d-f
Regie: Martin Butler, Bentley Dean
Darst.: Mungau Dain, Marie Wawa, Marceline Rofit, Chief Charlie Kahla, Albi Nangia, Lingai Kowia, Dadwa Mungau, Linette Yowayin, Kapan Cook u.a.

Tanna ist eine der Hauptinseln von Vanuatu, einem rund 2000 Kilometer östlich von Australien gelegenen Inselstaat im Südpazifik. Auf Tanna, mit 561 km2 ungefähr so gross wie der Kanton Basel-Land, leben rund 20’000 Menschen. Zu ihnen gehören auch die Yakel, eine kleine Ethnie, die im gebirgigen Zentrum der Insel lebt und sich in ihrer archaischen Lebensweise der Moderne noch vollumfänglich entziehen konnte. Sie gehen mit Pfeil und Bogen auf die Jagd und stellen sowohl Kleider als auch ihre Häuser ausschliesslich aus Materialien her, die der umliegende Urwald hergibt. Man könnte meinen, das Dasein dieser in perfektem Einklang mit der Natur lebenden Menschen sei eine einzige friedliche Idylle, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Yakel liegen nämlich in einer erbitterten Fehde mit dem benachbarten Stamm der Imedin. Um den Konflikt zu beenden, einigen sich die Ältesten beider Stämme darauf, das schöne Mädchen Wawa mit dem Sohn des Häuptlings der Imedin zu verheiraten. Doch Wawa ist längst in Dain, den Sohn des Yakel-Chefs, verliebt. Um der Zwangsverheiratung zu entkommen und ihre Liebe leben zu können, fliehen Wawa und Dain in die Wälder. Die beiden erfahrenen australischen Dokumentarfilmer Martin Butler und Bentley Dean haben auf einer ihrer zahlreichen Reisen durch den Südpazifik 2004 erstmals mit der Kultur der Yakel Bekanntschaft gemacht. Bei dieser Gelegenheit hörten sie auch von der an Romeo und Julia gemahnenden tragischen Liebesgeschichte von Dain und Wawa, die schliesslich dazu führte, dass 1987 auf Tanna die Praktik der arrangierten Ehen aufgegeben wurde. Butler und Dean waren davon so beeindruckt, dass sie beschlossen, dereinst mit den Yakel ihren ersten Spielfilm zu realisieren, der von dieser ans Herz gehenden Liebesgeschichte handelt. Es dauerte bis 2013, bis sich das Filmprojekt konkretisierte und sie in siebenmonatigem Zusammenleben mit den Einwohnern und Einwohnerinnen von Tanna, die in ihrem Leben noch nie etwas von Kino gehört hatten, dieses bildgewaltige Epos realisieren konnten.

 

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