Premierenfilm

Peter Handke: Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte …

D 2016, 89 min, DCP, D
Regie: Corinna Belz
Mitw.: Peter Handke, Amina Handke, Léocadie Handke, Sophie Semin u.a.

Der 1942 geborene Peter Handke war ab Mitte der 1960er-Jahre einer der ersten «Popstars» der deutschsprachigen Literatur. Werke wie «Publikumsbeschimpfung und andere Sprechstücke», «Die Angst des Tormanns beim Elfmeter» oder «Wunschloses Unglück» waren Bestseller. Doch bald zog er sich von seinen Fans zurück, ging auf Reisen und galt fortan als ebenso schwieriger wie unnahbarer zeitgenössischer Dichterfürst. Seine Leserschaft folgte ihm bereitwillig, liess sich von seiner hyperpräzisen Sprache faszinieren, verzieh ihm gar solch unglaubliche Fehltritte wie die Parteinahme für serbische Kriegsverbrecher während der Balkankriege in den 1990ern. All diese Fragen und Episoden im Leben eines der grössten deutschsprachigen Gegenwartsliteraten geht Corinna Belz in unzähligen Gesprächen mit dem publikumsscheuen Handke an. In Verbindung mit vielen Archivausschnitten ergründet die Regisseurin Handkes Schaffen und erreicht dabei, etwas von der Schönheit von Sprache in filmischer Weise zu vermitteln. «Bereits in ihrem vorigen Film ‹Gerhard Richter Painting› gelang es Corinna Belz, eine Basis für die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls sehr zurückhaltenden Maler Gerhard Richter zu errichten, so dass sie mit ihrer Kamera dem Entstehungsprozess seiner Bilder beiwohnen konnte. Und auch bei Peter Handke gelingt es, Einblicke in seinen Schreibens- und Denkprozess zu bekommen. (…) Am meisten aber glaubt man sich Handke anzunähern, wenn andere über ihn sprechen – insbesondere seine Frau Sophie Semin und seine älteste Tochter Amina. Sie haben eine interne Perspektive und fungieren fast als Mittler zwischen der grossen Privatheit des Dichters und der erforderlichen Offenheit für einen Film. (…) Dennoch ist Literatur eine Kunst, die nur schwer im Film und Bild festzuhalten ist. ‹Peter Handke: Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte ...› sieht Corinna Belz zusammen mit ‹Gerhard Richter Painting› als Teil eines grösseren Projekts, in dem Kunstformen erforscht werden. Architektur, Film und Musik fehlen vorerst noch. Man darf gespannt sein, was und wer noch folgen.» Sonja Hartl, kinozeit.de

 

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