Premierenfilm

Le confessioni

IT/FR 2016, 103 min, DCP, O/d-f
Regie: Roberto Andò
Darst.: Toni Servillo, Daniel Auteuil, Pierfrancesco Favino, Moritz Bleibtreu, Connie Nielson, Marie-Josée Croze, Lambert Wilson, Richard Sammel, John Heldenbergh u.a.

Eine illustre Gesellschaft hat sich in einem Luxushotel an der deutschen Ostseeküste versammelt: Die Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten zelebrieren hier, in der Abgeschiedenheit eines hermetisch abgeschirmten Seebades, einen Wirtschaftsgipfel, und dazu haben die Herren der Welt auch Daniel Roché, den Chef des IWF, eingeladen. Dieser, ein desillusionierter und undurchsichtiger Mensch, hat ungefragt noch einen persönlichen Gast mitgebracht: den mysteriösen Kartäusermönch Salus, einen Gottesmann, der sich ganz dem Gebet, dem Schweigen, der Einsamkeit und der Armut verschrieben hat. Salus soll Roché die Beichte abnehmen, zudem möchte der IWF-Chef mit dem Mönch in nächtlichen Gesprächen den Zustand der Welt diskutieren. Ein derartiges Gespräch findet auch statt, doch am nächsten Morgen liegt Roché tot in seinem Zimmer. Was wie der Auftakt zu einem Politthriller klingt, wird beim italienischen Regisseur und Autor Roberto Andò zu einem faszinierenden Mix aus Philosophie, schwarzem Humor und ätzender Satire auf tatsächliche Machtverhältnisse. Der 1959 geborene Andó, in jungen Jahren Assistent von Federico Fellini, Francesco Rosi und Francis Ford Coppola, bezauberte vor drei Jahren mit der schrägen Politglosse «Viva la libertà». Dort spielte sein guter Freund, der grosse Toni Servillo, gleich eine Doppelrolle als überforderter Spitzenpolitiker und Psychiatriepatient. Erinnert man sich noch an diese Figuren oder auch an den Protagonisten in Paolo Sorrentinos meisterlichem «La grande bellezza», so erkennt man Toni Servillo nun als Mönch Salus kaum wieder. Ihm zur Seite steht mit Daniel Auteuil als IWF-Chef ein weiteres schauspielerisches Urgestein, und mit der Dänin Connie Nielsen als erfolgreicher Kinderbuchautorin ist auch die weibliche Hauptrolle mit einer der grossen Schauspielerinnen des europäischen Kinos brillant besetzt. «Es erschien mir wichtig, die Herren der Welt in diesem Hotel, dieser Endstation der europäischen Geschichte, mit einem Mann zu konfrontieren, der nicht nur keinen Besitz hat, sondern auch noch glaubt, dass er nicht einmal sein eigenes Leben besitzt.» Roberto Andò

 

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